D: Das Buch der Bücher in Zeiten seiner technischen Reproduzierbarkeit
Ob Katechismus als Handbuch, Papstpredigten als Podcast oder Audienzen auf Youtube
– Glauben vermittelt sich heute in vielfältigen Formen, kommt immer mehr auf die Menschen
zu, zumindest was seine Darstellungsformen betrifft. Vorbei sind die Zeiten, wo die
Bibel nur wenigen gebildeten Mönchen hinter Klostermauern zugänglich war – im Jahr
2011 kann das Neue Testament jedermann am Kiosk erwerben, neben Kaffee, Zeitung und
Zigaretten. Möglich gemacht haben das der Journalist Oliver Wurm und des Graphiker
Andreas Volleritsch: In 600 Arbeitsstunden haben sie das Buch der Bücher in lesbare
Magazinform gebracht; ab diesem Donnerstag ist „NT Magazin, Einheitsübersetzung“ für
9,20 Euro in ganz Deutschland an ausgewählten Kiosken erhältlich. In Bayern ist es
überall zu haben. Die Bibel müsse nicht chronologisch wie ein Roman gelesen werden,
erzählt der Graphiker Andreas Volleritsch im Interview mit dem Münchner Kirchenradio.
Durch die Magazinform könne der Leser sie irgendwo aufschlagen und damit genauso nutzen,
wie es auch im kirchlichen Alltag geschehe. Durch das Hervorheben bekannter Passagen
werde der Leser angeregt, auch die Passagen davor und dahinter zu lesen. Dabei würden
die Leser auch auf Textpassagen stoßen, von denen Sie gar nicht wussten, dass sie
in der Bibel stehen. Damit wird ein Mehrgewinn beim Leser möglich. Auch Bilder von
den Passionsspielen in Oberammergau sind zu sehen. Die Typographie – wie zum Beispiel
Fettdruck - soll dann zusätzlich Bilder im Kopf entstehen lassen, so der ehemalige
Messdiener weiter.