2011-04-14 17:52:23

Peru: Die Wahl der Extreme


RealAudioMP3 Peru steht vor der Wahl zwischen zwei Extremen. Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am vergangenen Sonntag haben es zwei Kandidaten in die Stichwahl geschafft: Der Linksnationalist und ehemalige Oberstleutnant Ollanta Humala sowie die rechtsnationalistische Keiko Fujimori, Tochter des wegen Menschenrechtsverbrechen inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori. Der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Trujillo, Miguel Cabrejos Vidarte, hatte bereits im Vorfeld den Wahlkampf als oberflächlich bezeichnet.

„Wir haben darauf gedrängt, dass da gute Antworten kommen. Zum Beispiel, wenn es um das Thema Arbeit geht: das sollte man das unter dem Blickpunkt der Würde und Qualität der Arbeit angehen. Davon hat aber keiner gesprochen. Und keiner sprach von der Qualität der Bildung und der Qualität der Gesundheitsvorsorge. Andere grundlegende Themen sind Korruption, Drogenhandel, Gewalt, Verteidigung der Familie und andere Punkte, die auftauchten. Ich habe darum gebeten, dass diese Inhalte zu wirklichen Debatteninhalten werden und nicht nur Beleidigungen übrig bleiben.“

Die peruanische Kirche beschäftigt sich besonders mit der Umweltproblematik. Zunehmend protestieren Indios und Menschenrechtsgruppen gegen Großunternehmen der staatlichen oder privaten ausländischen Energiewirtschaft.

„Es gab in Peru ernsthafte Schwierigkeiten in Umweltfragen. Etwa den Fall Bagua, wo es mehr als 30 Tote gab, darunter Polizisten und Indigene. Die Kirche hat immer versucht, auch im Dschungel anwesend zu sein. In den Dschungelgebieten Perus gibt es acht apostolische Vikariate, die sich um die Seelsorge kümmern. Perus Urwald ist, abgesehen vom Holz, sehr reich an Öl, Erdgas und Gold. Darüber hinaus gibt es auch die Flüsse. Wenn es da große Pläne gibt und die Bevölkerung nicht gefragt wird, protestieren die Menschen und es kommt zu Demonstrationen und manchmal auch Unruhen.“

Die Wirtschaft Perus lebt vor allem durch den Export dieser Rohstoffe. Es sind in erster Linie nordamerikanische und europäische Unternehmen, die den Reichtum des Landes an Bodenschätzen ausbeuten und immer weiter in den Urwald vordringen wollen.

„Peru erlebt in diesem Moment ein großes wirtschaftliches Wachstum, es wurden große Öl-, Gas- und Goldvorkommen entdeckt, gerade in den Urwäldern. Um Konflikte zu vermeiden, sind aber besondere Fähigkeiten gefragt, die die zukünftige Regierung mitbringen muss: Die Fähigkeiten der Öffnung, des Dialogs und des Austausches, um Zusammenstöße zu vermeiden.“

(rv 14.04.2011 ak)








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