2011-04-14 13:44:48

Papst an Maroniten: „Das Evangelium furchtlos im Nahen Osten verkünden!“


RealAudioMP3 Benedikt XVI. ruft Christen im Nahen Osten dazu auf, einen neuen Anlauf zur Verkündigung des Evangeliums in ihren Gesellschaften zu machen. Im Vatikan empfing er an diesem Donnerstag den neuen Patriarchen der maronitischen Christen im Libanon, Béchara Raï.
„Weil Sie im Herzen des Nahen Ostens leben, haben Sie eine äußerst wichtige Mission, den Menschen dort die Frohe Botschaft zu verkünden. Bei der (Sonderbischofs-) Synode (zum Thema Nahost), die ich im letzten Oktober einberufen hatte, wurde immer wieder an die Dringlichkeit erinnert, das Evangelium von neuem denen zu verkünden, die es kaum kennen oder die sich von der Kirche entfernt haben. Es geht darum, mit allen lebendigen Kräften, die Sie im Libanon und im Nahen Osten präsent haben, den Eifer der ersten Christen wiederzufinden. Diese Weltregion, in der die Patriarchen, Propheten, Apostel und Christus selbst gelebt haben, braucht diesen dauerhaften Frieden, den das Wort des Lebens geben kann, wenn es aufgenommen und gelebt wird!“
In seiner Ansprache vermied Benedikt XVI. allerdings sorgsam den Eindruck, als sollten die Christen in Nahost auch unter den Moslems missionieren. Auch ging er mit keinem Wort auf die derzeitigen Umwälzungen in vielen Ländern des Nahen Ostens ein. Stattdessen lobte er den hohen Standard des katholischen Schul- und Universitätswesens im Libanon.
„Ich hoffe inständig, dass eure Rolle im Erziehungswesen von der Gesellschaft immer stärker anerkannt wird. Mögen die jungen Leute von heute zu verantwortlichen Männern und Frauen in Familie und Gesellschaft werden, um mehr Solidarität und Brüderlichkeit unter allen Komponenten der Nation zu erreichen!“
Die maronitische Kirche des Libanon ist die größte katholische Kirche in einem Land des Nahen Ostens. Ihr Führer ist der Patriarch von Antiochien, der in der Nähe von Beirut residiert. In der komplizierten libanesischen Innenpolitik kommt ihm auch eine wichtige politische Rolle zu. Der neue Patriarch war am 15. März zum 77. Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche gewählt worden. Der Papst gewährte ihm anschließend Kirchengemeinschaft. Nach Einschätzung libanesischer Medien genießt der 71-jährige Theologe im Vatikan großen Rückhalt für eine Reform der maronitischen Kirche. Die Maroniten zählen nach vatikanischen Angaben rund 3 Millionen Mitglieder. Ihre größte Gemeinde lebt im Libanon. Weitere Gemeinden gibt es unter anderem in Zypern, Ägypten, Israel, Jordanien, den USA
sowie Argentinien.

(rv/kna 14.04.2011 sk)








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