Der Bischofsvikar von Tripolis, Giovanni Martinelli, ist gegen die Lieferung von Waffen
an die libyschen Aufständischen. „Damit riskiert man doch, den Krieg noch zu verlängern“,
meinte der gebürtige Italiener in einem Telefoninterview. Die Katholiken in Libyen
hätten während des Gipfels der so genannten Libyen-Kontaktgruppe in Doha am Mittwoch
dafür gebetet, „dass der Dialog wieder die Oberhand gewinnt“. Die Kontaktgruppe will
allerdings zeitweise eine Aufrüstung der libyschen Aufständischen finanzieren. Martinelli
glaubt, man hätte die Libyen-Krise vermeiden können, „wenn man rechtzeitig auf die
Forderungen der jungen Leute nach Arbeit und Zukunft gehört hätte“. – Derweil hat
auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am Donnerstag von Kairo aus einen sofortigen
Waffenstillstand und eine politische Lösung für Libyen gefordert.