Pakistan: Blasphemie-Angeklage enden meist als Mordopfer
Angeklagte nach dem Blasphemiegesetz erleben selten ihren Gerichtsprozess. Darauf
weist die Stiftung „Masihi“ hin, eine bei der pakistanischen Regierung registrierte
Menschenrechtsorganisation. So wurden in der Region Punjab in den vergangenen Jahren
45 Anzeigen wegen Blasphemie erstattet. In 43 Fällen wurden die Beschuldigten ermordet,
bevor es zu einem Prozess kam oder die Anzeige auch nur offiziell registriert wurde,
informierte die Organisation. Der vor einer Woche festgenommene Christ Arif Masih
aus Faisalabad schwebe deshalb „in höchster Lebensgefahr“. Dem 40-Jährigen wird vorgeworfen,
er habe Seiten aus einem Koran herausgerissen und Drohbriefe an Muslime geschrieben,
in denen er sie angeblich zum Christentum bekehren wollte. Der Pakistanischen Bischofskonferenz
zufolge handelt es sich um unwahre Anschuldigungen. Der Angeklagte hält sich nach
Angaben der Polizei an einem geheimen Ort auf, um seine Sicherheit nicht zu gefährden. (fides
12.04.2011 gs)