2011-04-11 14:32:17

Libyen/D: Pax Christi befürwortet Friedensplan


RealAudioMP3 Die Afrikanische Union hat einen Friedensplan für Libyen vorgelegt. Die katholische Friedensbewegung Pax Christi begrüßt diesen Schritt. Machthaber Muammar al-Gaddafi soll offenbar diesen Plan bereits akzeptiert haben. Die Vizepräsidentin von Pax Christi Deutschland, Wiltrud Rösch-Metzler, ist zufrieden, dass gerade die Afrikanische Union den Friedensplan unterbreitet.

„Wir sehen das als eine gute Entwicklung, dass sich die afrikanischen Länder mit dieser Initiative nun selber beteiligen und einen Ausweg aus dem Krieg in Libyen suchen. Es ist aber sehr bedauerlich, dass eine solche Initiative nicht vor der Bombardierung durch Frankreich, Großbritannien und USA versucht wurde.“

Der Plan zur Beendigung des Bürgerkriegs in Libyen enthält unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand sowie die Öffnung sicherer Korridore für Hilfslieferungen.

„Gaddafi hat vermutlich dem auch zugestimmt, weil diese beiden Punkte seiner Seite auch nützen. Er gewinnt dadurch Ruhe und es ist hilfreich für die missliche Lage der Menschen in Tripolis, die ja sehr schlecht versorgt sein sollen. Ich denke im Übrigen, dass bei uns die Rolle der Kirche in Libyen zu wenig wahrgenommen wurde. Von den dortigen Bischöfen kamen ja wiederholt Appelle auf einen Waffenstillstand. Das wurde aber bei uns zu wenig aufgegriffen.“

Auch der Westen ist gefragt, so Rösch-Metzler, Vizepräsidentin von Pax Christi Deutschland.

„Es ist wichtig, dass der Westen dazu beiträgt, dass die Initiative der Afrikanischen Union eine Chance hat und nicht zu scheitern droht. Das heißt, ein Waffenstillstand ist erforderlich. Das gilt auch für die Nato, damit Verhandlungen überhaupt möglich sind. Falls die Nato erfordert, zuerst müsse Gaddafi von seinen Ämtern zurücktreten, bevor sie mit ihren Luftangriffen aufhört, überschreitet sie damit den Spielraum des UNO-Mandats. Bewaffnete Umsturzhilfe ist nicht erlaubt.“

Die Delegation der Afrikanischen Union gehören die Präsidenten Südafrikas, der Demokratischen Republik Kongo, Malis, Mauretaniens und Ugandas an. Die Unterhändler begeben sich nun nach Bengasi, wo sie am Montag mit der politischen Führung der Gaddafi-Gegner zusammentreffen wollen.

(rv 11.04.2011 mg)








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