2011-04-11 14:30:42

Elfenbeinküste: Zur Situation der Flüchtlinge


Die Kirche arbeitet in Elfenbeinküste mit verschiedenen internationalen Nichtregierungsorganisationen zusammen, um der Bevölkerung und den Flüchtlingen zu helfen. Vittoria Franciscatti, eine Angehörige der Fokolar-Bewegung, lebt seit 20 Jahren in der Diözese Man 600 km westlich der Wirtschaftsmetropole und früheren Hauptstadt Abidjan, wo sie einer kleinen Gemeinde vorsteht. Der Ort sei ein Zielpunkt des Flüchtlingsstroms, denn nur 80 km weit entfernt tobe der Bürgerkrieg, berichtet Franciscatti im Interview mit Radio Vatikan. Auch aus Abidjan kämen Menschen an:

„Wir versuchen mit der gesamten Diözese diese Flüchtlinge so gut wie möglich aufzunehmen. Wir haben hier ein Essenslager, ein ambulantes Krankenhaus und ein Zentrum für Unterernährte. Die Zahl der Kranken und verlassenen Kinder ist stark angestiegen. Die Arbeit hat sich also vervielfacht, sie geht aber weiter. Wir sind auch ein Bezugspunkt für die humanitären Organisationen, die gegen den Hunger ankämpfen, wie Ärzte ohne Grenzen, das Rote Kreuz usw. In der Stadt fehlt Wasser, so dass die Menschen hier unseren Brunnen benutzen. Oft fehlt auch der Strom, aber wir haben hier einen Stromgenerator, der ein paar Stunden am Tag funktioniert und den wir zur Verfügung stellen. Wir arbeiten mit allen zusammen.“

Auch in der Hauptstadt Abidjan täte die Fokolar-Bewegung ihr Bestes, berichtet Franciscatti. In jedem Stadtviertel seien dort ihre Mitarbeiter vertreten. Neben der humanitären Versorgung bemühe man sich um Friedensarbeit und Versöhnung in der Bevölkerung, denn der Konflikt drohe die sonst friedliebenden Menschen in Elfenbeinküste gegeneinander aufzubringen.

„Einige junge Leute sagen zum Beispiel: Ich erkenne meinen Vater gar nicht wieder, denn diese Trennung dringt bis tief in die eigene Familie vor. Das war vorher nicht so. Die Menschen hier sind aber auch sensibel und bereit zu Veränderung. Man muss also in ihre Fähigkeiten vertrauen – das ist doch ein gastfreundliches Land, das an das Zusammenleben der Volksgruppen in den verschiedenen Regionen gewöhnt ist. Da hat es eigentlich nie Probleme gegeben.“


(rv 11.04.2011 pr)








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