Israel: Kirchenführer gegen Ausweisung von Suheil Dawani und die Besteuerung von Kirchen
Die christlichen Führer Jerusalems wehren sich gegen die geplante Ausweisung des anglikanischen
Bischofs von Jerusalem, Suheil Dawani. In einem gemeinsamen Schreiben, das von Patriarchen,
Bischöfen und dem Kustos für das Heilige Land unterzeichnet ist, verteidigen die Geistlichen
Dawanis „Recht auf Religionsfreiheit“ und fordern für ihn und seine Familie das Recht
auf einen Wohnsitz in Jerusalem ein. Das berichtet der römische Pressedienst Asianews
an diesem Freitag. Die israelischen Behörden werfen dem Bischof offenbar vor, mit
der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammengearbeitet zu haben, um jüdisches Land
an Palästinenser zu übertragen. Deshalb wurde seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert.
Dagegen hatte der Bischof den Staat Israel verklagt. Weiter wehren sich die Kirchenvertreter
gegen die vom Staat Israel geplanten Steuern für Kirchen. Der Versuch der israelischen
Behörden, Gebäude und Grundbesitz der Kirchen mit einer Steuer zu belegen, stehe in
Widerspruch zu bei der Gründung des israelischen Staates getroffenen Vereinbarungen
und sei „ein aggressiver Akt“, schreiben die Geistlichen. Diese Praxis sei beispiellos
im Heiligen Land, sowohl im Osmanischen Reich als auch in der Frühzeit des israelischen
Staates habe es Derartiges nicht gegeben, so die Unterzeichner. Zu den Verfassern
der Erklärung gehören das griechisch-orthodoxe, Lateinische und armenische Patriarchat
von Jerusalem, der Kustos im Heiligen Land sowie Vertreter der koptisch-orthodoxen,
äthiopischen, maronitischen, syrisch-orthodoxen, syrisch-katholischen, anglikanischen
und lutherischen Kirche.