2011-04-06 10:42:47

Papst: Betet für Elfenbeinküste und Libyen


RealAudioMP3 „Gewalt und Hass sind immer eine Niederlage!“ Mit diesen Worten ruft Papst Benedikt zum Gebet für Libyen und für die Elfenbeinküste auf. Während in Libyen die Aufständischen offenbar Mühe haben, den Truppen Gaddafis standzuhalten, steht die Elfenbeinküste offenbar vor einem gewaltsamen Machtwechsel: Anhänger des gewählten Präsidenten Alassane Ouattara setzen sich in diesen Stunden gegen den bisherigen Präsidenten Laurent Gbagbo durch. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan sagte Papst Benedikt:

„Ich verfolge die dramatische Lage der Bevölkerung in der Elfenbeinküste und in Libyen in diesen Tagen weiterhin mit großer Sorge. Ich bitte darum, dass Kardinal Turkson bald in die Elfenbeinküste eingelassen wird; ich hatte ihn beauftragt, dort meine Solidarität auszudrücken. Ich bete für die Opfer und bin allen, die leiden, nahe. Gewalt und Hass sind immer eine Niederlage! Darum rufe ich alle Konfliktparteien eindringlich dazu auf, sich um Befriedung und Dialog zu bemühen. Weiteres Blutvergießen sollte verhindert werden!“

Der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Peter Kodwo Turkson, hat in den letzten Tagen von seiner Heimat Ghana aus vergeblich versucht, Abidjan zu erreichen, die Wirtschaftsmetropole der Elfenbeinküste. Wegen der Kämpfe in Abidjan ist der Flughafen der Stadt geschlossen. „Ich bin enttäuscht, dass er nicht kommen konnte, alle haben hier auf ihn gewartet“, sagt der Päpstliche Nuntius auf der Elfenbeinküste, Ambrose Madtha. Sowohl Gbagbo als auch Ouattara hätten den Kardinal nach seinen Angaben gern getroffen. Die Nuntiatur liegt gleich neben Gbagbos Residenz; der Nuntius berichtet von „häufigen Schüssen und starken Bombardements“. Papst Benedikt habe 50.000 Euro geschickt, um Flüchtlingen im Land zu helfen.

Der Weltrat der Kirchen fürchtet, dass der Konflikt auf der Elfenbeinküste religiöse Konflikte im Land anheizen wird. Schon jetzt werde Religion „manipuliert“, um politische oder wirtschaftliche Macht zu bekommen. Dem Kampf zwischen Gbagbo und Ouattara liegen auch ethnische, religiöse und wirtschaftliche Divergenzen zugrunde.

Die Gewalt in der Elfenbeinküste treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Darauf macht die Diakonie-Katastrophenhilfe aufmerksam. Die Zahl der Flüchtlinge sei schon auf eine Million gestiegen. In der Region an der Grenze zu Liberia seien jetzt schon die Nahrungsmittel „äußerst knapp“. Sie reichten nicht zur Ernährung von
Tausenden Flüchtlingen.

(rv 06.04.2011 sk)








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