Die Debatte um die
Präimplantationsdiagnostik – kurz PID – wird offenbar verschoben. Eigentlich hätte
der Bundestag bereits vor zwei Wochen darüber befinden sollen. Wegen der Katastrophe
in Japan wurde dann die Debatte an diesem Donnerstag ins Auge gefasst. Nun heißt es
aber, dass die Erörterung auf den 14. April verschoben werde. Die Meinungen bleiben
gespalten, eine klare Mehrheit für oder gegen die Einführung der umstrittenen Diagnostik
zeichnet sich nicht ab.
Die katholische Kirche spricht jedenfalls Klartext
in Sachen PID. Das sagte im Gespräch mit uns der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch.
„Wir selber haben eine klare Position als katholische
Kirche: Es gibt keine Möglichkeit für die Präimplantationsdiagnostik. Denn das würde
bedeuten, Menschen auf diese Weise auszuwählen, und somit wären wir Herren über das
Leben. Es war gut, dass auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe dieses Thema sehr lebhaft
diskutiert wurde. Unsere Haltung gewann dort, allerdings nur mit einer schwachen Mehrheit.“
Nach
Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur liegen die strikten Gegner der
PID um die Abgeordneten Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Johannes Singhammer (CSU)
sowie die Gruppe mit dem liberalsten Ansatz um Ulrike Flach (FDP) und Peter Hintze
(CDU) mit jeweils rund 190 Unterschriften ungefähr gleichauf.
„Wir haben
im Augenblick drei verschiedene Vorschläge im Bundestag. Gott sei Dank lautet einer
davon, dass es keine Ausnahme bei der Diagnostik geben soll. Ich hoffe, dass es in
der Diskussion im Bundestag gelingt, sie im gleichen Ernst wie auf dem CDU-Parteitag
zu führen. Die Abgeordneten sollen erkennen, hier ist eine Grenze, die dürfen wir
nicht überschreiten. Wenn wir das aber tun, dann ist ein Damm gebrochen, und wir machen
uns zum Herrn über den Menschen. Wir dürfen nicht aufhören, das den Bürgern bewusst
zu machen!“