2011-04-05 14:07:08

Vatikan/China: Immer mehr „Opportunisten“


Der neue Sekretär der Missionskongregation – ein Chinese – sieht immer mehr „Opportunisten“ in den Reihen der chinesischen Bischofskonferenz. Das liege daran, dass in letzter Zeit häufiger „Kompromisskandidaten“ die Bischofsweihe erhielten, meinte Bischof Xavier Hon Tai-Fai im Gespräch mit der katholischen italienischen Tageszeitung „Avvenire“. Es sei zwar richtig, dass Rom sich bemühe, „illegitime Bischofsweihen zu verhindern“. Doch müsse der Heilige Stuhl die Bischofskandidaten aufmerksamer unter die Lupe nehmen – umso mehr, als das Regime „sehr gut ausgebildete Beamte hat, die geschickte Verhandler sind“. Der Vatikan müsse bei solchen Personalfragen versuchen herauszufinden, „ob die Regierung wirklich eine Vereinbarung mit dem Heiligen Stuhl will oder nicht“. Hon Tai-Fai ist der erste Chinese auf dem Posten des zweiten Manns in der vatikanischen Missionskongregation. – Auch der emeritierte Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, sprach vor einigen Tagen von einem „katastrophalen“ Zustand der Kirche in China. Das liege zum einen an der „harten Politik Pekings“, aber zum Teil auch an der Politik des Vatikans: Sie gleicht in Zens Augen „der verheerenden Ostpolitik von Kardinal Casaroli“. Im Vatikan dominierten Kräfte, die vor allem auf einen Ausgleich mit dem Regime in Peking bedacht seien. Agostino Casaroli, einer der wichtigsten Vertreter der Ostpolitik von Papst Paul VI., war Kardinalstaatssekretär unter dem polnischen Papst Johannes Paul II.

(apic/rv 05.04.2011 sk)








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