2011-04-04 14:05:26

Ägypten: Der lange Weg - Christen sind dabei


RealAudioMP3 Es scheint die Ruhe nach dem Sturm. Rund zwei Monate nach der Revolution und dem Abtritt von Präsident Hosni Mubarak wird das Land derzeit vom Militär regiert. Die Gewalt zwischen Muslimen und koptischen Christen scheint beendet, der Weg in eine Demokratie aber noch lang zu sein. Das sagt der Patriarch der mit Rom unierten koptisch –katholischen Kirche, Kardinal Antonios Naguib. Neben Stabilität brauche es eben auch konkrete politische Entscheidungen:

„Die Herausforderungen sind für Christen wie für Muslime dieselben. Im Augenblick müssen wir vor allem für die Sicherheit der Bürger sorgen. Es fehlt an einer unabhängigen Sicherheitsbehörde, die im ganzen Land vertreten ist. Dieser unsichere Zustand blockiert derzeit alle Sektoren. Eine weitere Herausforderung betrifft die Armut. Eine Minderheit besitzt die Mehrheit aller Reichtümer dieses Landes. Das geht so nicht.“

Die Ägypter wollen zu schnell konkrete Resultate sehen, so der Kardinal. Das sei aber unmöglich. Denn es brauche Geduld, so der Kardinal, und schickt einen Appell an die christliche Gemeinschaft:

„Wir Christen selber müssen mit gutem Beispiel voran gehen. Konkret bedeutet dies, dass wir selber in der Politik und in der Gesellschaft aktiv sein sollten. Wir müssen mithelfen, den Staat neu mit zu gestalten. Dazu ist es aber notwendig, dass der Demokratisierungsprozess transparent und korrekt vonstatten geht. Das ist die Hoffnung aller Christen.“
(rv 04.04.2011 mg/ak)








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