2011-04-04 13:46:28

D/Afrika: Bischöfe fordern Gewährung von Asyl


Angesichts der wachsenden Migration von Afrika nach Europa haben deutsche und afrikanische Bischöfe die Zulassung und angemessene Prüfung von Asylbegehren gefordert. „Flüchtlinge gehören zu den schwächsten und verletzlichsten Mitgliedern der Menschheitsfamilie. Zu ihrem Schutz sind alle Staaten rechtlich und moralisch verpflichtet. Es erfüllt uns daher mit Sorge, dass die Praxis des Schutzes der europäischen Außengrenzen erhebliche menschenrechtliche Probleme aufwirft“, schreiben die Bischöfe in einer Erklärung, die sie am Wochenende beim siebten Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffen verabschiedet haben. Der EU halten die Bischöfe in dem Zusammenhang Versäumnisse im Umgang mit den Flüchtlingen vor. So werfe die Arbeit der europäischen Grenzschutzagentur „erhebliche menschenrechtliche Probleme“ auf. Auch die Abschiebung „derjenigen, die aufgrund der Gesetze keinen Anspruch auf Aufenthalt in Europa haben“, müsse humanitären Standards entsprechen, erinnerten die Bischöfe. Ebenso dürften Menschen, „die auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien den Weg nach Europa wagen“, nicht pauschal verdächtigt und diffamiert werden, so die Bischöfe weiter mit Blick auf die lange Geschichte der Migration in Europa. Um unfreiwillige, durch Not oder Perspektivlosigkeit erzwungene Migration zu vermeiden, fordern die Bischöfe eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Afrika und Europa: „Dazu bedarf es einer solidarischen Form der Globalisierung, die sich nicht zuerst an den Gewinninteressen von Einzelnen oder Konzernen, sondern an den Entwicklungschancen der Menschen und der Völker orientiert“, heißt es in dem Kommuniqué.
Das Schreiben ist Ergebnis eines sechstägigen Treffens von 22 deutschen und afrikanischen Bischöfen vergangene Woche in München und Berlin. Aktuelles Thema der Begegnung war „Die afrikanische Migration nach Europa“. Unterzeichner des Papiers sind der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, sowie Polycarp Kardinal Pengo aus Tansania, Präsident von SECAM, dem Symposium der Bischofskonferenzen Afrikas.

(pm 04.04.2011 pr)








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