2011-03-30 15:07:47

Frankreich: Religionen gegen die Debatte über Laizität und Islam


Französische Religionsgemeinschaften lehnen die für Dienstag geplante Debatte über weltanschauliche Neutralität und die Rolle des Islam im Land ab. Die Debatte sollte gemeinsam mit der Regierungspartei UMP geführt werden. In einer am Mittwoch veröffentlichtem Schreiben heißt es zur Begründung, dass eine politische Instanz für eine solche Diskussion nicht die richtige Instanz sei. In Frankreich gilt die „Laizität“, die Trennung von Kirche und Staat. Sie sei ein Grundpfeiler der Republik, der nicht entwertet werden dürfe, so die Religionsgemeinschaften in ihrem Schreiben. Unterzeichnet wurde die Erklärung von den führenden Religionsführern Frankreichs, unter anderem von Bischöfen der katholischen und der orthodoxen Kirchen, vom Vertretern des Islamrates und vom französischen Oberrabbiner. Die geplante Debatte geht auf die Initiative von Präsident Nicolas Sarkozy zurück und habe das Ziel den „nationalen Zusammenhalt“ zu stärken. Zuletzt gab es auch in der UMP Streitigkeiten über die Debatte. So sagte Premierminister Francois Fillon beispielweise, dass diese Debatte über den Islam zu einer Stigmatisierung der Muslime in Frankreich führen könne.

(kna 30.03.2011 kb)








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