Der Sonderausschuss des belgischen Parlaments zu den Missbrauchsfällen findet keine
Einigung im gemeinsamen Abschlussbericht. Nach rund 15 Stunden Verhandlungen wurde
die Sitzung vertagt. Uneinigkeit bestehe laut Medienberichten in der Frage, ob den
belgischen Bischöfen im Abschlussbericht eine Mitverantwortung für die Missbrauchsfälle
in der Kirche zugewiesen werden solle und in der Debatte zur Verlängerung der Verjährungsfristen
bei Missbrauch. Über die Schaffung einer Schiedsstelle zur Entscheidung über Kriterien
und Schadenersatz für die Opfer, bestehe bereits eine Einigung. Entschieden sei auch,
dass die Regelungen zum Berufsgeheimnis bestehen bleiben solle, ebenso sollen Organisationen
wie beispielweise Sportverbände, Kinder- und Jugendbetreuungsorganisationen, Maßnahmenpläne
ausarbeiten, um auf die Meldung von Missbrauchsfällen reagieren zu können. Die Missbrauchsdebatte
hat Belgien bereits seit einem Jahr fest im Griff. Die Untersuchungskommission des
Parlaments wurde eingerichtet, nachdem der Staatsanwaltschaft nach einer Kirchenrazzia
rund 500 Zeugenaussagen vorliegen.