Die Kirchen haben den Polizeieinsatz in Lübeck kritisiert. Die Sicherheitskräfte seien
am Sonntag zu brutal gegen Demonstranten vorgegangen, so die Kritiker. Am Wochenende
hatten die Kirchen sowie ein „Friedensbündnis“ gegen den Aufmarsch von Neonazis protestiert.
Laut Polizei waren die Anti-Neonazi-Demonstranten gewaltbereit. „Mit großer Härte
und Brutalität“ habe die Polizei 25 bis 30 Demonstranten in das Gemeindehaus gedrängt
und Reizgas hineingesprüht“, berichtete der evangelische Pastor Sönke Lorberg-Fehring,
der selber getroffen wurde. Zuvor hatte der Pastor zusammen mit seiner Frau versucht,
Demonstranten und Beamte zu beschwichtigen. Sie seien von Demonstranten aufs übelste
beschimpft und von den Polizisten überhaupt nicht angehört worden. Zwölf Polizisten
wurden von gewalttätigen Gegendemonstranten verletzt.