Der Bischof von St. Gallen kann sich eine Lockerung des Zölibats vorstellen. „Wenn
jemand zur Ehe berufen ist und trotzdem Priester werden könnte, wäre das in unseren
Breitengraden sicher ein Weg, der einiges lösen könnte“, sagte Markus Büchel der Zeitung
„Blick“, als bekannt wurde, dass einer seiner Priester bald Vater wird. Die Äußerung
stieß im Bistum Chur auf Kritik. Martin Grichting, Generalvikar und damit Stellvertreter
von Bischof Vitus Huonder, nannte Bischof Büchels Stellungnahmen gegenüber dem Regionaljournal
Graubünden „nicht lösungsorientiert und Unruhe stiftend“. Die Weltkirche habe das
Thema oft diskutiert und nehme eine klare Haltung ein. Zudem würde eine Lockerung
des Zölibats faktisch die Abschaffung desselben bedeuten. Ausgelöst wurde die Diskussion
durch den 44-jährigen Pfarrer von Gossau. Dieser gab am Sonntag bekannt, dass seine
Haushälterin ein Kind von ihm erwartet.