2011-03-24 15:16:44

Libyen: Deutsche Caritas hilft Flüchtlingen


RealAudioMP3 Der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, hat die Angriffe der Alliierten auf Libyen scharf verurteilt. Er hoffe auf die Weisheit der Afrikaner, diese Krise zu lösen, so Martinelli gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. Die Europäer gäben sich der Illusion hin, dass dieses Problem mit Bomben gelöst werden könne. Unterdessen hat die Gewalt des Diktators Muammar al-Gaddafi gegen die Rebellen sowie die Angriffe der Alliierten in Libyen eine riesige Flüchtlingswelle ausgelöst. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, der Großteil in Richtung Ägypten und Tunesien. Die Caritas hat ihren Hilfseinsatz an den Grenzen bereits begonnen. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio erklärt Wolfgang Fritz von der Caritas international, dass die meisten Flüchtlinge eigentlich nur zurück in ihre Heimatländer wollen:
„Insgesamt gibt es in Libyen etwa eineinhalb Millionen Gastarbeiter aus verschiedenen Ländern. Der größte Teil dieser Flüchtlinge bezieht sich auf diese Gastarbeiter. Wir haben Gastarbeiter in erster Linie in Ägypten, wir haben Gastarbeiter aus den asiatischen Ländern, in der Regel Hausangestellte aus Bangladesch, und wir haben Gastarbeiter aus einigen afrikanischen Ländern. Man geht davon aus, dass noch immer eine Million dieser Gastarbeiter im Land ist. Viele werden gezwungen, dort zu bleiben und können nicht flüchten.“
An den Grenzen selbst gibt es keine Auffanglager und kaum Versorgung. Tausende Flüchtlinge stranden in diesem Niemandsland und sind auf die Hilfe der Caritas angewiesen.
„Die Menschen brauchen Wasser, brauchen Nahrungsmittel. Normalerweise wird versucht, diese Flüchtlinge möglichst schnell weiterzuleiten. Der ägyptische und der tunesische Staat setzen alles daran, hier nicht in irgendeiner Weise längerfristige, provisorische Flüchtlingslager einzurichten. Einige Menschen dieser Menschen haben Schwierigkeiten, in ihre Länder zurückzukehren, weil ihnen die Ausweispapiere fehlen oder weil sie das Land aus Sicherheitsgründen verlassen hatten. Diese Menschen weiterzuleiten ist mit Schwierigkeiten verbunden. Hier geht es darum, fünf- bis zehntausend Flüchtlinge mit Nahrungsmittel zu versorgen.“

(fides/domradio/rv 24.03.2011 ak)







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