Wer zu den Waffen greift, hat eine enorme Verantwortung und muss dabei moralische
Kriterien beachten. Daran hat Kardinal Christoph Schönborn angesichts des internationalen
Vorgehens gegen den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi erinnert. Man dürfe beim
Einsatz kriegerischer Mittel „nicht über das Maß hinaus gehen, das notwendig ist,
um Menschen zu schützen“, sagte der Wiener Erzbischof mit Verweis auf den Katechismus
der Katholischen Kirche bei einem Gespräch mit Medienvertretern in Brixen. Das Vorliegen
eines Mandats der Vereinten Nationen sei absolut wichtig und zu respektieren, aber
„kriegerische Einsätze werden von der Kirche mit großer Skepsis gesehen“, so der Vorsitzende
der Österreichischen Bischofskonferenz. Kardinal Schönborn verwies in diesem Zusammenhang
auf das Nein von Johannes Paul II. schon zum ersten Irak-Krieg und betonte, dass er
dieses Nein „aus vollem Herzen mitgetragen“ habe.