Die Welt braucht heute
Frieden mehr denn je. Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz,
die erstmals in diesem Jahr wieder auf dem Petersplatz stattfand. Es sei Aufgabe aller
Menschen dafür zu sorgen, dass auf der Welt Frieden herrsche, so der Papst weiter.
Christen seien Friedensstifter, weil sie friedlich mit allen Menschen leben sollen,
so wie Jesus es ihnen beauftragt habe. Auf den aktuellen Konflikt in Libyen ging Benedikt
nicht ein. Etwa 20.000 Pilger und Besucher hörten Benedikt zu, wie er diesmal bei
der Katechese über den Heiligen Laurentius sprach.
„Der heilige Laurentius
von Brindisi, über den ich heute sprechen möchte, war nicht nur ein bedeutender Prediger
und Theologe seiner Zeit, sondern auch ein gefragter Ratgeber und Friedensvermittler.
Giulio Cesare Rossi, so hieß er mit weltlichem Namen, wurde 1559 in Brindisi geboren
und starb 1619 in Lissabon.“
Als 16-Jähriger trat er in den Kapuzinerorden
ein und widmete sich intensiv dem Studium der Heiligen Schrift und der biblischen
Sprachen, führte der Papst fort.
„Laurentius erwarb sich ebenso fundierte
Kenntnisse der Kirchenväter und der rabbinischen Literatur. Innerhalb seines Ordens
hatte er verschiedene Ämter inne, so war er Lehrer der Theologie, mehrere Male Provinzial
und schließlich Generalminister. Unter anderem gründete er Kapuzinerklöster in Österreich
und Böhmen und war auch in Bayern, Sachsen und der Pfalz tätig. Die Päpste und katholischen
Herrscher wiederum betrauten ihn mit wichtigen diplomatischen Missionen.“
Der
heilige Laurentius war sozusagen ein Alleskönner.
„Trotz aller Aufgaben
pflegte er ein tiefes geistliches Leben und widmete viel Zeit dem Gebet und der Feier
der heiligen Messe. Mit seiner reichen Lehr- und Predigttätigkeit trug er zur Erneuerung
des religiösen Lebens der Gläubigen und der Gesellschaft bei. Zu seinen Werken zählen
zahlreiche exegetische und theologische Schriften sowie seine Predigtsammlungen.“
Sein
Wirken war geprägt von der Liebe zur Heiligen Schrift, die er großteils auswendig
kannte, so der Papst.
„Seine Überzeugung war, dass das Hören und Aufnehmen
des Wortes Gottes uns von innen her verwandelt und zur Heiligkeit führt. So sagt er:
„Das Wort Gottes ist Licht für den Verstand und Feuer für den Geist, so dass der Mensch
Gott erkennen und lieben kann. Dem inneren Menschen, der vom Geist Gottes lebt, ist
es Brot und Wasser.“ 1959 hat der selige Papst Johannes XXIII. Laurentius zum Kirchenlehrer
erhoben mit dem Ehrentitel „doctor apostolicus“.“
Den Pilgern und Besuchern
aus dem deutschen Sprachraum sagte der Papst:
„Mit Freude heiße ich alle
Gäste deutscher Sprache willkommen und grüße besonders die Diakone aus dem Bistum
Mainz in Begleitung von Weihbischof Werner Guballa. Der heilige Laurentius von Brindisi
lehrt uns, die Schrift zu lieben, immer mehr mit ihr vertraut zu werden und im Gebet
die Beziehung zum Herrn zu vertiefen. Befolgen wir seinen Rat gerade in diesen Wochen
der Fastenzeit. Gottes Segen begleite euch allezeit.“