Die Christenverfolgung in dem Land hat stark zugenommen. Das berichtet die Göttinger
Gesellschaft für bedrohte Völker in einer Pressemeldung von diesem Mittwoch. Demnach
habe sich die Zahl der Übergriffe auf Christen in 2010 vervierfacht: Von 75 christenfeindliche
Aktionen seien 43 Anschläge auf Kirchen oder willkürliche Schließungen von Gotteshäusern
gewesen, so der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Der Trend setze sich offenbar fort,
so Delius weiter mit Verweis auf jüngere Vorfälle: Im Februar 2011 seien allein auf
der Insel Java drei Kirchen niedergebrannt worden, nachdem ein Christ wegen angeblicher
Blasphemie zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Auch am Päpstlichen Rat für
den interreligiösen Dialog hatte man zuletzt eine Radikalisierung der indonesischen
Gesellschaft befürchtet. Die Einführung eines Blasphemiegesetzes auch in Indonesien
schloss Pater Markus Solo vom Päpstlichen Dialograt im Gespräch mit Radio Vatikan
nicht aus. Noch dramatischer als die Lage der Christen in Indonesien sei die Lage
der Ahmadiyya-Muslime, berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker weiter. Ihnen
sei Glaubensausübung komplett untersagt, ihre Moscheen würden geschlossen, Gläubige
bedroht, vertrieben oder zur Konversion zum sunnitischen Islam gezwungen.