In der zentralchinesischen Provinz Hubei hat die chinesische Polizei ein von Christen
betriebenes Rechtsbüro verwüstet. Die anwesenden Personen, darunter auch zwei ältere
Frauen, wurden geschlagen, einige der Christen verhaftet. Der Vorfall ereignete sich
bereits am 23. Februar; der römische Pressedienst Asianews berichtet darüber an diesem
Dienstag unter Berufung auf das Menschenrechtsnetzwerk „China Aid“. Demnach seien
180 Agenten der Volkspolizei gewaltsam und ohne rechtliche Genehmigung in das Büro
eingedrungen und hätten die 20 unbewaffneten Christen mit Tränengas angegriffen. Danach
vernichteten sie vorhandene Unterlagen und Kameras, die in dem Büro angebracht waren.
Das Büro sei vor allem zum Studium der Gesetzesbestimmungen zur Religionsfreiheit
in China genutzt worden. Das geht aus einem Brief der betroffenen Christengemeinde
hervor, der auf der Homepage von „China Aid“ veröffentlicht worden war. Darin betonen
die Christen ihre Konformität mit den geltenden Gesetzen der Volksrepublik: „In unserem
Alltag respektieren wir die Gesetze und Regeln des Staates. Wir beachten weiter die
in der Bibel enthaltenen Verhaltensregeln, in Übereinstimmung mit dem nationalen Gesetz.“
Den Angaben von Asianews zufolge handelt es sich bei den Opfern um Anhänger der offiziell
anerkannten Christen Chinas. - Laut Verfassung sind Christen in der Volksrepublik
nur anerkannt, wenn sie sich der staatlichen „patriotischen Vereinigung“ zugehörig
erklären. Gottesdienste sind nur in den entsprechenden Strukturen erlaubt. Während
in einigen Provinzen größere Toleranz gegenüber christlichen Gruppen herrscht, kommt
es in anderen immer wieder zu Ausschreitungen der lokalen Behörden gegen Christen.
Oft sind dabei auch wirtschaftliche Interessen im Spiel, zum Beispiel bei Fragen
von Baugenehmigungen und Nutzungsrechten von Land.