Bischof von Tokio: „Angst vor Nuklearkatastrophe geht um“
Auch über eine Woche nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan ist die Lage in den betroffenen
Gebieten immer noch prekär. Während Spezialisten versuchen, am Atomkraftwerk Fukushima
eine drohende Atomkatastrophe abzuwenden, bemühen sich Caritas und Regierung um das
Errichten von Notunterkünften für die über eine halbe Million Obdachlosen. Viele von
ihnen sind inzwischen auch in Tokio eingetroffen. Der Erzbischof der japanischen Hauptstadt,
Peter Takeo Okada, sagt gegenüber Radio Vatikan:
„Einige Kirchen sind zerstört
worden und müssen neu errichtet werden. Besonders die Diözesen Sendai und Saitama
haben sehr gelitten. Hier in Tokio haben wir nicht so viele Probleme. Wir bereiten
die Notunterkünfte und Zelte für die obdachlos gewordenen Menschen vor – damit die
Leute endlich wieder eine Art Bleibe bekommen. Und wir sammeln Spenden für die Notleidenden.
Es gibt viele Gerüchte über eine mögliche Nuklearkatastrophe. Davor haben die Menschen
große Angst. Die Regierung tut ihr Bestes, und wir vertrauen ihr.“
Auch
der Jesuitenpater Arun D Souza berichtet von der um sich greifenden Angst in der Bevölkerung
vor einer atomaren Katastrophe. Der Geistliche indischer Herkunft hält sich derzeit
für einen Studienaufenthalt in Japan auf. „Von den grundlegendsten Dingen bis zu einem
Plan für den Wiederaufbau wird hier jetzt alles gebraucht“, so der Pater im Gespräch
mit dem römischen Pressedienst Asianews. „Doch um die seelischen Wunden zu heilen,
braucht es das Gebet - und keine Angst“, so der Geistliche weiter.
In Lebensmitteln
aus der Umgebung des Atomkraftwerkes Fukushima wurde eine gefährliche Strahlenbelastung
nachgewiesen. Die Gegend um das Atomkraftwerk ist eine der wichtigsten Regionen für
den Anbau von Reis, Gemüse und Obst. Auch in Tokio wurde in Lebensmitteln Spuren radioaktiver
Substanzen gefunden.