Ein Jahr nach dem Papstbrief an die irischen Katholiken haben die Bischöfe einen Maßnahmen-Katalog
gegen Kindesmissbrauch vorgelegt. In einer 16-seitigen Broschüre unter dem Titel „Hin
zur Heilung und zur Erneuerung“ listen sie konkrete Initiativen der Kirche zum Schutz
von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch auf. Der irische Primas, Kardinal Sean
Brady, sprach von einem „sichtbaren Zeichen des Engagements der Kirche“. Die Bischöfe
schlagen vor, dass künftig in irischen Pfarreien jeder erste Freitag im Monat als
Tag des Fastens und der Buße angesichts der Missbrauchsskandale begangen wird. Kardinal
Brady kündigte an, dass die Kirche der Opferberatungsstelle in den nächsten fünf Jahren
zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen wird. Benedikt XVI. hatte sich im März 2010
mit einem Pastoralschreiben direkt an die irischen Katholiken gewandt. In dem Brief
sprach er von „Scham und Reue“ angesichts der Missbrauchsskandale und kündigte offizielle
Untersuchungen des Vatikans in mehreren Bistümern und kirchlichen Strukturen Irlands
an.