„Treffpunkt Weltkirche“ – Glaubensfest und Glaubensstärke
Zum Auftakt der vierten
Ausgabe des internationalen Kongresses „Treffpunkt Weltkirche“, der vom Hilfswerk
„Kirche in Not“ an diesem Wochenende organisiert wurde, hatte Bischof Friedhelm Hofmann
um das Gebet für die Menschen in Japan und Libyen sowie für die auf der ganzen Welt
verfolgten Christen gebeten. Bei einem feierlichen Pontifikalamt mit rund 1.000 Gläubigen
im Würzburger Kiliansdom wünschte er sich, dass der Kongress den Teilnehmern Glaubensfreude
und Glaubensstärke schenke. Für uns in Würzburg vor Ort ist Veronica Pohl. Sie erläutert
uns, was Ziel und Zweck des „Treffpunkt“ war.
Veronica Pohl, wie war die Stimmung
bei „Treffpunkt Weltkirche“ in Würzburg?
„Die Stimmung auf dem Treffpunkt
Weltkirche kann rückblickend als sehr herzlich, freundschaftlich bezeichnet werden.
Man hat gemerkt, dass hier – ob es nun 2.000 oder 3.000 Teilnehmer waren – Menschen
zusammenkommen, die auf der Suche sind, auf der Suche nach einem Weg, in der Welt
wirksam für ihren Glauben einzutreten. Geeint hat die internationalen Teilnehmer ganz
aktuell besonders natürlich die Sorge um die Menschen in Japan und die Menschen in
Libyen. Hier hat man immer wieder gemeinsam der Ereignisse gedacht und auch gebetet.“
Welche
waren denn die Tagungsschwerpunkte?
„Eine Frage, die immer wieder im Raum
stand, war die Frage nach der Flamme des Glaubens. Erzbischof Schick aus Bamberg hat
das so formuliert, dass im Zuge der Säkularisierung zunehmend eine Gottvergessenheit,
und zugleich eine Weltbesessenheit vorherrschen. Immer wieder wurde der Ruf nach einem
authentischen Glaubenszeugnis, und mutigen Glaubenszeugen laut. Vorfreude war diesbezüglich
zum Beispiel da zu spüren, wo die bevorstehende Seligsprechung von Johannes Paul II.
zum Thema wurde.“
Und was waren die Höhepunkte?
„Ein Schwerpunkt,
und sicherlich auch Höhepunkt war die Begegnung zwischen dem Außenminister des Moskauer
Patriarchats, Metropolit Hilarion, und dem Vorsitzenden des Päpstlichen Einheitsrates,
Kardinal Kurt Koch. Auch hier war sie wieder zu spüren, die große Zuneigung und Freundschaftlichkeit,
die das Zusammentreffen der Kongressteilnehmer deutlich prägten. Zugleich wurde aber
sichtbar: Fragen der Ökumene brauchen zur Klärung ihre Zeit und ein Durchbruch ist
trotz aller Gemeinsamkeiten in den kommenden Jahren nicht zu erwarten? auch wenn die
Medien das manchmal gerne propagierten? zum Beispiel hinsichtlich der Lockerung des
Pflichtzölibats auf katholischer Seite nach orthodoxem Beispiel.“
Gibt
es auch Fragen, die bleiben?
„Nun ja. Fragen, die bestehen bleiben, zielen
sicherlich auf die Situation der Christen und der Menschen ganz allgemein in den Ländern
der Bibel ab. Welche Arten von Gesellschaft entstehen durch die aktuellen politischen
Umwälzungen? Da gehen sicherlich viele gute Wünsche und Hoffnungen diese Tage auch
von Würzburg aus. Es bleibt weiter der Wunsch nach einer größeren Öffentlichkeit für
die frohe Botschaft der Kirche im Westen. Angeregt wurden hier auf dem Kongress auch
Überlegungen, wie man die Neuen Medien, das Internet etwa, besser für die Kirche nutzbar
machen kann. Und dann muss man sagen, blieben auch einige Aspekte und Anfragen an
die Kirche, die sonst so durch die Öffentlichkeit geistern, weitgehend unberührt.
So waren etwa Diskussionen über eine Neuordnung der Grundstrukturen der Kirche, angelehnt
an das Theologen-Memorandum von Februar nicht zu finden. Es ist so, wie der Würzburger
Bischof Friedhelm Hofmann zum Auftakt des Kongresses sagte: Ein Teil der Weltkirche
war zu Gast in Würzburg.“