2011-03-19 14:19:56

Vatikan: Libyen auf Seite eins - Gerechter Krieg?


„Militärintervention in Libyen“: Mit dieser Schlagzeile berichtet die Vatikanzeitung „L‘Osservatore Romano“ vom Samstag über die jüngsten Entwicklungen in der libyschen Krise. Eine Stellungnahme aus dem Vatikan zum Kampf um Bengasi und zur westlichen Unterstützung für die Aufständischen in Libyen gibt es aber bisher nicht. In Paris beraten Staats- und Regierungschefs der westlichen und einiger arabischer Länder über das Vorgehen.

Das Vatikanblatt berichtet, dass vor allem Frankreich, Großbritannien und die USA „machtvoll für ein bewaffnetes Eingreifen gegen das Gaddafi-Regime“ eingetreten seien. Es sehe so aus, als würden diese Länder bei ihren Militäroperationen „von einigen arabischen Staaten wie Jordanien, Katar, Saudi-Arabien und den Emiraten unterstützt“ werden. Einer direkten Wertung enthält sich der „L‘Osservatore Romano“ – wie überhaupt hochrangige Vatikanvertreter. Der „Katechismus der Katholischen Kirche“, der unter der Federführung des heutigen Papstes Benedikt XVI. entstand, führt allerdings klare Kriterien für einen so genannten „gerechten Krieg“ an. Ein Volk dürfe sich „in Notwehr militärisch verteidigen“, falls ansonsten der Schaden für die Nation oder die Völkergemeinschaft „schwerwiegend und von Dauer“ wäre. „Alle anderen Mittel, dem Schaden ein Ende zu machen, müssen sich als undurchführbar oder wirkungslos erwiesen haben. Es muss ernsthafte Aussicht auf Erfolg bestehen.“ Und „der Gebrauch von Waffen darf nicht Schäden und Wirren mit sich bringen, die schlimmer sind als das zu beseitigende Übel“. (KKK, 2309) Bei aller Sympathie für die Aufständischen in Libyen: Es sieht nicht so aus, als würde ein militärisches Eingreifen des Westens in Libyen diesen Kriterien vollauf genügen.

(rv 19.03.2011 sk)








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