Geteiltes Echo auf
den Fahrplan zum Gespräch über die Zukunft der Kirche, der Donnerstag von den deutschen
Bischöfen in Paderborn vorgestellt wurde: Auf Zustimmung stößt er bei katholischen
Laienverbänden, Kritik kommt dagegen von der Kirchenvolksbewegung und der „Initiative
Kirche von unten“.
Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Reaktionen
Von
einem „wichtigen Schritt nach vorn“ sprach das Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK). Zugleich mahnte Präsident Alois Glück eine Diskussion ohne Vorbehalte
an: „Unser gemeinsamer Weg muss offen sein für das freie und offene Gespräch über
alle Fragen, die die Menschen bedrängen“. Erfreut über den Beginn eines „strukturierten,
intensiven und zukunftsorientierten“ Dialoges von Seiten der deutschen Bischöfe zeigte
sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Der BDKJ hofft, dass
hier folgende Themen angesprochen werden: der Umgang mit Macht in der Kirche, Fragen
zur Sexualität, Weiterentwicklung des Priesterbildes, das Miteinander von Priestern
und Laien, die Förderung demokratischer Strukturen und die Stärkung von Frauen in
der Kirche. Allerdings hatte Erzbischof Robert Zollitsch am Donnerstag unterstrichen,
dass es bei kontroversen Themen wie Zölibat und kirchlicher Sexualmoral „keine Revolutionen“
geben werde. Auch der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sagte, auf Ebene der Bischöfe
würden „lehramtlich geklärte Themen“ wie das Priestertum der Frau, die Priesterweihe
erprobter verheirateter Männer, also der so genannten „viri probati“, und die Frage
der Homosexualität nicht zum Thema gemacht.
Wenig begeistert über die in Paderborn
vorgestellte Initiative zeigte sich das ökumenische Netzwerk „Initiative Kirche
von unten“, das die Rahmenbedingungen des Dialogs als „äußerst ungenügend“ bezeichnete
und von einer „hochglanzpolierten Imagekampagne“ sprach. Das verspielte Vertrauen
werde „mit schönen Worten für die Öffentlichkeit“ nicht zurück gewonnen. Enttäuscht
über die Vorgaben der Bischöfe äußerte sich auch die Organisation „Wir sind Kirche“:
Die im vergangenen Herbst geweckten Erwartungen würde die DBK-Initiative nicht gerecht.
Der
Dialogprozess soll in den kommenden Wochen den katholischen Gemeinden bundesweit in
einem Brief erläutert werden. Kernpunkte der bis 2015 laufenden Initiative sind jährlich
wechselnde thematische Schwerpunkte, die durch Großveranstaltungen begleitet werden.
In diesem Jahr soll es um die Frage gehen „Im Heute glauben: Wo stehen wir?“