Überraschend hat Malaysias Regierung die Freigabe von 35.000 beschlagnahmten Bibeln
angeordnet. Jedoch müssten die aus Indonesien importierten Schriften mit dem Stempel
„Nur für Christen“ versehen werden, berichteten malaysische Medien am Mittwoch. Auf
Anordnung des malaysischen Innenministeriums wurden die Bibeln teilweise seit 2009
in den Häfen Klang und Kuching unter Verschluss gehalten. Hintergrund für die Blockade
war die Übersetzung des Wortes „Gott“ mit „Allah“. Um den Gebrauch des Wortes gibt
es in dem mehrheitlich islamischen Land seit Jahren Streit. Politische Beobachter
bezeichneten die Freigabe der Bibeln als Wahltaktik; im malaysischen Bundesstaat Sarawak
wird in wenigen Wochen eine neue Regierung gewählt. Der Präsident des Lutherischen
Weltbundes, Bischof Munib A. Younan, hatte in der vergangenen Woche bei einem Treffen
mit Vertretern der malaysischen Regierung erklärt, Christen in arabischen Ländern
dürften seit 2.000 Jahren das arabische Wort Allah für Gott benutzen. „Wenn die arabischen
Christen im Herzen der muslimischen Welt es benutzen, warum dürfen es dann nicht die
malaysischen Christen?“, fragte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien und im Heiligen Land malaysischen Medien zufolge.