Vor mehr als drei Monaten ist in Elfenbeinküste ein blutiger Kampf um die Macht ausgebrochen,
hunderttausende Menschen sind inzwischen auf der Flucht. Die Gewalt ist eskaliert,
unter anderem weil Präsident Laurent Gbagbo seine Niederlage bei der Wahl im vergangenen
Dezember immer noch nicht eingestehen will. Anhänger des Präsidenten liefern sich
regelrechte Schlachten mit jenen des Herausforderers und international anerkannten
Wahlsiegers Alassane Ouattara. Unter diesen bürgerkriegsähnlichen Kämpfen leidet vor
allem die Zivilbevölkerung. Der Bischof der Diözese de Man im Westen des Landes, Gaspard
Bèty Gnèba, fordert Aufmerksamkeit für die dramatische Situation der Flüchtlinge.
In einem Appell bittet er die Internationale Gemeinschaft um Hilfe:
„Die
Lage wird immer alarmierender. Zunächst einmal für die Zivilbevölkerung, die sich
ihres Lebens nicht mehr sicher ist, aber natürlich auch für die kirchliche Seelsorge.
Die ist sehr davon in Mitleidenschaft gezogen, dass Leute derzeit flüchten bzw. sich
verstecken. In vielen Pfarreien ist es in den letzten Tagen zu Plünderungen gekommen,
und viele Priester und Ordensleute mußten auch ihr Heil in der Flucht suchen. Hier
im Westen der Elfenbeinküste gibt es viele Menschen, die leiden – sie haben nichts
zu essen, sie sind krank, sie werden zur Flucht in den Dschungel gezwungen. Wirklich,
die Lage ist schwierig – sie ist dramatisch. Ich appelliere an alle, die etwas zur
Lösung der ivorischen Krise beitragen könnten, aktiv zu werden! Wir zählen auch auf
die Solidarität der ganzen Kirche im Gebet. Die Ivorer sollten auf den Weg der Vergebung
zurückkehren, den Weg der Versöhnung und der Einheit.“