2011-03-17 09:43:07

D: „Petition Pro Ecclesia“ und die Bischöfe


RealAudioMP3 Der von Bischöfen und Laien im November vergangenen Jahres eröffnete Dialogprozess der Kirche in Deutschland ist ins Rollen gekommen. An wohlmeinenden Vorschlägen mangelt es seither nicht. Nicht so sehr die Bischöfe, wohl aber Gruppierungen innerhalb der Kirche haben sich Gedanken gemacht, wie der katholischen Kirche wieder zu neuem Glanz verholfen werden kann. Immer wieder erwähnt wird in diesem Zusammenhang das Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“ von über 300 Theologieprofessoren. Diese fordern weitreichende Strukturreformen wie die Mitbestimmung der Laien bei wichtigen kirchlichen Entscheidungen, verheiratete Priester und Frauen in kirchlichen Ämtern. Fast ein wenig unter geht dagegen die Petition „Pro Ecclesia“, die in den Vorschlägen der Professoren den falschen Weg sieht. Als Drahtzieher dieser Petition werden meist „konservative Kreise“ genannt. Wie konservativ diese Kreise sind, dazu hat sich unser Kollege Jan Hendrik Stens vom Kölner Domradio einmal umgehört.

14.000 Katholiken waren es letztendlich, die die Petition „Pro Ecclesia“ unterschrieben haben und somit zum Ausdruck bringen wollen, dass sie mit den Vorschlägen des Theologen-Memorandums so nicht einverstanden sind. Das gibt Peter Winnemöller, einer der Initiatoren der Petition, an.

Die gegenwärtige Diskussion in der Kirche erlebt der Journalist aus Geseke als zu sehr auf Strukturfragen konzentriert, so dass dadurch die eigentlich wichtigen Fragen der Glaubenserneuerung aus dem Blick verloren würden. Zudem werde durch die verhärteten Fronten zwischen sogenannten „Progressiven“ und „Konservativen“ die große Zerrissenheit der katholischen Kirche in Deutschland deutlich. Doch die dürfe man nicht einfach ignorieren, so Winnemöller.

Daher sei ein Dialogprozess in der Kirche ohne Zweifel auch aus Sicht der Petition „Pro Ecclesia“ zu befürworten. Doch dieser konzentriere sich zu sehr auf die Verbände. Und gerade bei denen sei die Sympathie für die Inhalte des Theologen-Memorandums nicht zu übersehen. Doch damit würde in der Öffentlichkeit ein falsches Bild der katholischen Kirche als „Block der Reformer“ gezeichnet. Insofern verwundere es die Initiatoren von „Pro Ecclesia“ überhaupt nicht, dass die Unterzeichner vor allem verbandlich nicht organisierte Katholiken sind - und davon gebe es jede Menge. Doch wie soll ein Dialogprozess mit einem nicht-organisierten Schwarm passieren? Peter Winnemöller erkennt darin eine große Herausforderung für die Kirche in Deutschland.

Nachgedacht haben auch die deutschen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung in Paderborn, wie denn nun der Dialog zu führen sei. Erzbischof Robert Zollitsch würdigte auch die Petition als wichtigen Beitrag dazu. Andere Bischöfe zeigten sich eher zurückhaltend, vielleicht auch mit dem Hinweis auf das Prädikat „konservative Kreise“. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, nahm die Petition von einer Delegation entgegen.

Am Mittwoch Punkt 12 Uhr war es dann soweit. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, nimmt im Foyer des Tagungshotels die Petition „Pro Ecclesia“ entgegen.

Sichtlich erleichtert treten Peter Winnemöller und seine Delegation wieder nach draußen auf die Straße. Ihr und der Beitrag von 14.000 Unterzeichnern zum Dialogprozess ist angekommen.

(domradio 17.03.2011 mg)








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