2011-03-15 13:24:22

Unsere Serie: Das Zweite Vatikanische Konzil


Folge 18. Von Pater Dariusz Kolwalczyk SJ
Die Ordensgemeinschaften sind in der Kirche nicht unentbehrlich. Trotzdem weist das Konzil darauf hin, dass es seit den ersten Zeiten der Kirche Männer und Frauen gegeben hat, die durch das Leben der evangelischen Räte Christus mit größerer Freiheit folgen wollen (Dokument Perfecta Caritatis, 1). Wir hoffen, dass es solche Menschen bis ans Ende der Zeiten geben wird.
Die Erneuerung des Ordenslebens besteht zum einen in einer Rückkehr zu der Gründungsinspiration. Gleichzeitig müssen sich die Institute an die veränderten Bedingungen anpassen (PC 2). Diese Erneuerung wird aber keinen Erfolg haben, so das Konzil, wenn sie nicht von einer geistlichen Erneuerung getragen wird.
Das Gelübde der Keuschheit, authentisch gelebt, ist der Gegenbeweis zu den falschen Theorien, dass eine Enthaltsamkeit dem Menschen nicht möglich ist oder seinem Menschsein widerspricht. Das Konzil betont aber, dass sie nicht von sich aus gelebt werden kann, sondern ausschließlich mit göttlicher Hilfe.
Das Armutsgelübte besteht in der Abhängigkeit von der Gemeinschaft, das Gehorsamsgelübde beruht auf dem Glauben, dass sich der Wille Gottes im Gemeinschaftsleben durch den Oberen zeigt. Deswegen verringert der Gehorsam die Würde des Menschen nicht, sondern führt sie zur Reife (PC 14). Die Oberen müssen von ihrer Seite her mit Respekt vor der menschlichen Person regieren und sich immer vor Augen halten, dass der Gehorsam freiwillig geleistet wird (PC 14).
Es fehlt nicht an Meinungen, dass sich das Konzil zu sehr auf die Rolle des Bischofs konzentriert habe und die Wichtigkeit des Ordenslebens für die Kirche nicht genügend vertieft habe. Vielleicht ist es deswegen ein Thema für ein nächstes Konzil.

(rv 15.03.2011 ord)







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