Die reformierte Kirche sieht die Notwendigkeit eines Aids-Pfarramtes in Zürich nicht
mehr und steigt darum aus dem ökumenischen Projekt aus. Dies erklärte der Co-Leiter
des Amtes, der katholische Theologe Bruno Willi, gegenüber der Presseagentur Kipa.
Gemäß einer Mitteilung des katholischen Synodalrates in Zürich von Dienstag wird die
katholische Kirche das Aids-Pfarramt allein weiterführen. Auf Anfrage erklärte die
reformierte Kirchenrätin Irene Gysel am Dienstag, man habe sich den Beschluss lange
überlegt. Zur Zeit der Gründung des Aids-Pfarramtes habe eine HIV-Erkrankung zum Tod
geführt. Damals habe das Pfarramt die Betroffenen in „aktivster Seelsorge“ in ihrem
leidvollen Sterben begleitet. Heute habe sich die Situation grundlegend geändert.
HIV-Patienten könnten dank neuer Medikamente im Alltag quasi normal leben. Sie würden
nicht mehr ausgegrenzt, sondern seien in die Gesellschaft integriert.