2011-03-15 14:20:45

D: „Es gibt auch eine Zeit nach dem Papstbesuch“


RealAudioMP3 Ein Thema der Bischofs-Beratungen in Paderborn ist auch der geplante Papstbesuch: Benedikt XVI. wird vom 22. bis 25. September nach Deutschland reisen. Einzelheiten des Programms wurden an diesem Dienstag vorgestellt. Dabei betonte Bischofskonferenz-Chef Robert Zollitsch: „Der Papst besucht Deutschland und nicht nur drei Bistümer.“ Das offizielle Motto der Visite lautet: „Wo Gott ist, da ist Zukunft.“ Dazu meinte der Sekretär der deutschen Bischofskonferenz, Jesuitenpater Hans Langendörfer:

„Mit diesem Motto rücken zwei zentrale Themen in den Blickpunkt, die die beiden Schwerpunkte des Besuchs Papst Benedikt XVI. in Deutschland sein werden: Die Frage nach Gott und nach der Zukunft. Für uns Christen ist Zukunft keine anonyme Macht, kein Prinzip, das uns überrumpelt, kein unvermeidliches Schicksal. Unsere Zukunft liegt in und bei Gott. Die Gottesfrage wach zu halten, sieht Papst Benedikt XVI. als eine der zentralsten Aufgaben seines eigenen Dienstes wie des der Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden insgesamt.“

Das Logo des Papstbesuches zeigt in den deutschen Nationalfarben eine Gruppe von Menschen, die zu einem großen Kreuz hinaufsteigt. Erste Station der Papstreise wird Berlin – eine weltkirchliche Stadt, wie ihr Diözesanadministrator Weihbischof Matthias Heinrich herausstrich:

„In Berlin ist fast jeder fünfte Katholik nicht-deutscher Herkunft, es gibt mehr als ein Dutzend fremdsprachige Gemeinden. Ich weiß auch, dass viele polnische Nachbarn mit uns den Papstbesuch feiern werden. Migranten suchen Hilfe in unseren Gemeinden und Einrichtungen, Zuzüge aus ganz Deutschland bereichern unsere Pfarrgemeinden. Für uns ist es ein besonderes Fest, wenn mit Papst Benedikt XVI. als unserem Oberhirten sichtbar die Weltkirche zu uns kommt: Wir erleben Weltkirche im Alltag unserer Gemeinden, ein solches Fest bestärkt uns, gerade in unserer Diasporasituation.“

Der Papst wolle in Berlin eine größere Eucharistiefeier halten, kündigte Heinrich an. Die genauen Planungen dazu liefen derzeit noch. Überhaupt ist einiges im Programm noch im Fluss – vor allem, was Benedikts Station in Thüringen betrifft. Bischof Joachim Wanke:

„Wir deutschen Bischöfe sind dem Papst dankbar, dass er der Ökumene einen besonderen Schwerpunkt während der Reise widmet. Im Land der Reformation ist gerade diese Begegnung wichtig. Am Anfang gibt es immer sehr knappe Zeitvorgaben. Umso mehr freut es uns, dass der Heilige Vater diese Vorgaben mit eigenen Überlegungen gleichsam sprengt. Wir prüfen derzeit, wo die Begegnung mit Vertretern des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands in Erfurt stattfindet und hoffen für den genauen Ort noch vor Ostern Klarheit zu haben.“

Im mehrheitlich katholischen Eichsfeld wird der Papst die Wallfahrtskapelle Etzelsbach besuchen. Wanke hofft auf einen vor allem geistlichen Besuch mit sorgfältiger Nachbereitung:

„So möchte ich helfen, den Besuch von Papst Benedikt nicht als isolierten „Meteoriteneinschlag“ zu sehen, der zwar spektakulär und vielleicht auch von touristischem Interesse wäre, aber ohne geistliche Früchte bliebe. Denn es gibt auch eine Zeit nach dem Papstbesuch. Und diese stellt uns die Aufgabe, auch weiterhin durch unser Beten und Dasein als Christen den Himmel Gottes über Thüringen offen zu halten.“

Der Erfurter Bischof machte klar, dass er sich auch persönlich sehr auf die Begegnung mit dem Papst freue; er habe den damaligen Professor Ratzinger in den 70-er Jahren mal „in einem Trabbi zu den Klassikerstädten in Weimar kutschiert“. „Ich bedauere nur, dass ich kein Foto von unserer damaligen gemeinsamen Ausfahrt habe.“

Letzter Halt auf der Papstreise vom September wird Freiburg. Dort wird Benedikt vor allem eine große Messe halten, erzählt Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch:

„Alle Bischöfe aus Deutschland sind eingeladen... Und wir freuen uns auf viele Gäste aus anderen Diözesen und Nationen. Diese Vorfreude ist bereits jetzt weit über die Grenzen unseres Erzbistums hinaus spürbar: Nicht nur bei allen anderen Bistümern in Deutschland, sondern auch in unserer Nachbarschaft - in der Schweiz, in Frankreich und in Österreich. Schon jetzt haben sich viele zehntausend Menschen den 24. und den 25. September 2011 in ihren Kalendern vorgemerkt: Für die Begegnung und die Eucharistiefeier mit dem Heiligen Vater in Freiburg im Breisgau.“

(rv 15.03.2011 sk)







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