An diesem Dienstag haben die Bischöfe mit ihren Beratungen begonnen. Bei der Frühjahrsvollversammlung,
die erstmals in Paderborn stattfindet, geht es u.a. um den Dialogprozess der deutschen
Kirche. Diesen Dialog hatten die Bischöfe letzten Herbst unter dem Eindruck der Missbrauchsskandale
beschlossen.
Bei einer Messfeier am Dienstag warb Kölns Kardinal Joachim Meisner
für eine missionarischere Kirche. „Mit bloß natürlichen Mitteln des Menschengeistes“
seien „Gotteskrisen und Kirchenkrisen, wie wir sie heute haben, nicht zu lösen“, meinte
Meisner. Vielmehr müsse dazu „der Heilige Geist herbeigerufen werden“. Der Kardinal
wörtlich: „Alle Anstrengungen in der Kirche, sie zu reformieren, gehen nur über den
Weg eines lebendigeren Gottesglaubens“.
Ein Thema der Bischofs-Beratungen in
Paderborn ist auch der geplante Papstbesuch: Benedikt XVI. wird vom 22. bis 25. September
nach Deutschland reisen. Einzelheiten des Programms wurden an diesem Dienstag vorgestellt.
Das offizielle Motto der Visite lautet: „Wo Gott ist, da ist Zukunft.“ Das Logo zeigt
in den deutschen Nationalfarben eine Gruppe von Menschen, die zu einem großen Kreuz
hinaufsteigt. In Berlin wird der Papst eine größere Eucharistiefeier halten; die genauen
Planungen dazu laufen derzeit noch. Unklar ist weiterhin, in welcher Form der Papst
dann in Thüringen einen ökumenischen Akzent setzen wird. Letzter Halt auf der Papstreise
vom September ist Freiburg. Dort sollen auch Katholiken aus der Schweiz, Frankreich
und Österreich an einer großen Eucharistiefeier mit Benedikt XVI. teilnehmen.
Einen
schnelleren Ausstieg aus der Kernenergie fordert die katholische Kirche mit Blick
auf Japan. Der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe
für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz – er warnte am Dienstag vor
einem überstürzten Prozess. Doch die Sicherheit von Atomkraftwerken müsse mit Blick
auf Naturkatastrophen, aber auch mit Blick auf den Terrorismus neu bewertet werden.