2011-03-12 11:52:03

Vatikan: Der Papst und sein Buch


RealAudioMP3 Der zweite Band der Jesus-Trilogie von Papst Benedikt XVI. ist am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Aufmerksamkeit war groß, die Kritik sehr differenziert. Auf der einen Seite ist von einem Neubeginn der Exegese in der Theologie die Rede, auf der anderen von einer „unverblümten Darstellung des römisch-katholischen Glaubens im historischen Gewand“. An diesem Samstag hat der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, das Buch des Papstes kommentiert:

„Kardinal Ouellet hat bei der Buchpräsentation bemerkt, dass dieses Buch „historischen Wert hat“. Im Sinne, dass es einen Neuanfang der theologischen Exegese bedeutet. Der Gelehrte Joseph Ratzinger, der auch der Hirte der universellen Kirche ist, führt uns durch eine kompetente Lektüre, die aus dem christlichen Glauben und seiner Tradition schöpft und auch darauf beruht. Es ist eine neu gelebte Synthese zwischen den Anforderungen der geschichtskritischen Kultur und jenen des Glaubens, in denen die Texte zu den Evangelien entstanden sind und die nur innerhalb dieses Kontexts verstanden werden können.
Ein anderer, der das Buch vorgestellt hat, ist Professor Magris, der bemerkt hat, dass dieses Buch „für den Dialog gemacht ist“. Die Person von Jesus wird gezeigt als die große Antwort Gottes auf die grundlegendsten Fragen der Menschheit zu allen Zeiten, einschließlich der schwierigen Fragen zum Bösen, zum Leid und zum Tod. Es ist ein Angebot, welches auch dem Sinn der Mission Jesu entspricht, das angenommen oder ausgeschlagen werden kann. Aber es handelt sich immer um „Blut, das für alle geflossen ist“ und nie „gegen“ jemanden.“

Lombardi spricht auch darüber, welchen Wunsch der Papst beim Schreiben dieses Buches gehabt hatte. Schließlich war es nicht einfach, neben dem Tagesgeschäft auch noch als Schriftsteller zu wirken.

„Schließlich gelangt dieser Band mitten ins Herz der Geschichte und Bedeutung des Lebens Jesu, der Leidensgeschichte und der Auferstehung. Damit erfüllt sich ein großer Wunsch des Papstes. Einmal der Höhepunkt seines langen spirituellen Wegs auf der Such nach dem Angesicht Jesu. Aber auch seine Bereitschaft, diesen Weg mit jedem, der möchte, zu teilen. Wir wissen, dass es dem Papst große Mühe gekostet hat, dieses Buch neben all seinen täglichen Verpflichtungen fertig zu stellen. Dafür sind wir ihm außerordentlich dankbar. Es ist ein Geschenk, das uns Freude bereitet. Mit dem Kapitel über die Auferstehung endet das Buch mit den Worten: „Im Glauben wissen wir, dass Jesus seine Hände segnend über uns ausgebreitet hält. Dies ist der bleibende Grund christlicher Freude.“ "

Das zweite Buch von Papst Benedikt XVI. über Jesus von Nazareth ist seit dieser Woche im Handel erhältlich. Die Erstauflage ist in sechs Sprachen übersetzt worden, für den deutschsprachigen Markt hat der Herder-Verlag zunächst 150.000 Exemplare gedruckt.

(rv 12.03.2011 ak)








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