2011-03-09 11:36:00

Benedikt XVI.: Fasten und Barmherzigkeit, die beiden Flügel des Gebetes


RealAudioMP3 Aschermittwoch, der Beginn der Vorbereitungszeit auf Ostern: bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch wandte sich Papst Benedikt XVI. mit der Botschaft an die Pilger, dass die Fastenzeit vor allem ein geistlicher Weg sei:

„Wir sind eingeladen, der Person Jesu zu begegnen, ihn anzunehmen und ihm zu folgen. Er sagt zu uns: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Lk 9,23). Das tönt zwar nicht so, wie uns Programme vorstellen, es ist aber wahr. Der Mensch muss, um er selbst zu werden, sich überwinden, er muss den Versuchungen zur Trägheit, zur verfehlten Lebensweise und zur Lüge widerstehen und von innen her neu werden.”

Das Fasten gehöre als Teil zu diesem geistlichen Weg, zunächst als christliche Tradition, aber auch aus inneren Gründen. Und es brauche die Verbindung mit einer anderen geistlichen Übung: dem Helfen von Notleidenden.

„Fasten bedeutet zunächst der Verzicht auf Speisen, wir wissen heute wieder, wie wichtig auch körperliches Fasten ist. Aber mit dem äußeren Fasten ist die innere Bereitschaft zu verbinden, sich der Sünde zu enthalten und sich mit dem lebendigen Wort Gottes zu nähren. Fasten kann aber nur heilig machen, wenn es mit den anderen Übungen, besonders mit Gebet und mit Almosengeben verbunden ist. Der Verzicht soll unser Herz öffnen für die Not der Mitmenschen. Wir wollen ihnen gerade in diesen Tagen mit vermehrter Liebe, Barmherzigkeit und auch materieller Hilfe begegnen. Wir sehen so viel Not in der Welt, dass wir uns wirklich angefordert wissen müssen. Schließlich sind die kommenden Wochen eine bevorzugte Zeit für das Gebet. Fasten und Almosengeben sind nach dem heiligen Augustinus die „beiden Flügel des Gebets“, die uns helfen, mit einer gewissen Leichtigkeit unser Herz zu Gott zu erheben.“

Das Fasten und das Geben werde so zu einem geistlichen Tun, dass nicht für sich selbst steht sondern zu Gott führt, die Fastenzeit zu einer Vorbereitungszeit auf die Begegnung mit dem Auferstandenen.

„Bewusst gewählte Momente der Stille, das Gebet und die Betrachtung des Wortes Gottes können uns zu einer inneren Freundschaft mit Gott führen und so das Leben mit der wirklichen Freude erfüllen. Gehen wir mit Fasten, Almosengeben und Gebet den Weg der Erneuerung in Christus, so dass auch wir mit dem heiligen Apostel Paulus sprechen können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Euch allen wünsche ich eine gesegnete Fastenzeit!”

(rv 09.03.2011 ord)







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