Es gibt keine Priesterausbildung ohne dass man sich darüber
klar wird, wie und wozu ausgebildet werden soll. Das Konzil nennt im Dokument Optatam
Totius fünf Dimensionen der Ausbildung: die geistliche, die intellektuelle, die pastorale,
die disziplinäre und nicht zuletzt die menschliche. Bei der Frage des Gehorsams
geht es nicht nur um Äußerliches, es geht um die innere Übereinstimmung mit der Kirche
und ihrer Hierarchie. Die intellektuelle Formung soll die künftigen Priester dazu
ausbilden, Lösungen für menschliche Probleme im Licht der Offenbarung zu finden, wie
das Dokument sagt. Die ewige Wahrheit soll an die sich ändernden Bedingungen dieser
Welt angepasst werden. Was die Pastoral angeht, nennt das Konzil zwei Aspekte:
die Sakramente und der Dialog mit denen, die irren und den Nichtglaubenden (OT 19).
Zum Abschluss des Dekrets finden wir die Feststellung, dass die Priesterausbildung
nicht nur die Seminaristen etwas angeht, sondern dass es sich um eine Ausbildung auch
jenseits der Weihe handelt. Und es betont, dass die Gläubigen darin eine Rolle haben,
nicht nur als vom Priester geleitete Gemeinde, sondern auch als deren Ausbilder.