2011-03-05 13:17:56

Papst Benedikt: Berufung ist auch Eingliederung in die Kirche


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat Priesteramtskandidaten dazu eingeladen, sich ihrer Berufung gemäß in die Kirche einzugliedern. Der Ruf Gottes richte sich zuerst an die Person, sei aber gleichzeitig ein Ruf in eine Gemeinschaft, sagte der Papst an diesem Freitagabend vor den Studenten des römischen Priesterseminars.
„In diesem Augenblick ist für euch das Seminar jener Körper, in dem sich das gemeinsame Unterwegs-Sein verwirklicht. Später wird es die Pfarrei sein: die ganze Gemeinde annehmen, ertragen, beleben; alle Menschen, die sympathischen und die unsympathischen; sich in diesen Körper einfügen.“
Die Kirche ist ein Körper mit Strukturen und einem eigenen Recht, erinnerte der Papst in seiner über weite Strecken frei gehaltenen Meditation, und manchmal sei es „nicht einfach, sich einzufügen“.
„Sicher, wir wollen die persönliche Beziehung mit Gott, aber oft gefällt uns dieser Körper nicht. Doch gerade so sind wir in Gemeinschaft mit Christus, indem wir die Körperlichkeit seiner Kirche und des Geistes akzeptieren, der im Körper Fleisch wird.“
Die Berufung öffne auch eine Tür auf das Geheimnis der Dreifaltigkeit, führte der Papst weiter aus. Jesus sei der Mittler des väterlichen Rufes, und nur „dank des Heiligen Geistes können wir Jesus und dem Vater authentisch antworten“. Die Einheit der Geistes - mithin die Einheit der Kirche – erfordere die Nachahmung Jesu, „in seinen konkreten Verhaltensweisen“.
„Die Einheit der Kirche erfüllt sich nicht mit einer Form, die von außen übergestülpt wird, sondern ist die Frucht der Eintracht, eines gemeinsamen Bemühens, sich wie Jesus zu verhalten, in der Kraft seines Geistes. Es gilt, das eigene Verhalten auszurichten an der Demut, der Sanftheit und dem Großmut, die Jesus in der Passion bezeugte.“
Demut, Sanftheit und Großmut deutete der Papst vor den Seminaristen als christologische Begriffe. Demut sei, gleichzeitig die Größe zu erkennen, eine von Gott geliebte Person zu sein, aber auch die eigene Kleinheit und Armut, und sich infolgedessen nicht wie Herren, sondern wie Diener zu benehmen. Diese Demut müssten Priester noch mehr als Christen leben. Sanftheit sei, wiederum in der Nachahmung Christi, Gewaltverzicht und das Überzeugen mit Liebe und Güte. Großmut hingegen bedeute Freigiebigkeit des Herzens, „nicht zu sein wie die Minimalisten, die gerade nur das Nötigste geben“.
(rv 05.03.2011 gs)








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