Ein Papstbesuch in
Serbien im Jahr 2013, über den Medien spekuliert hatten, scheint derzeit unwahrscheinlich.
Das sagte der Präsident der österreichischen Stiftung „Pro Oriente", Johann Marte.
Anlass eines Papstbesuchs wären die Feierlichkeiten zum 1.700-Jahr-Jubiläum des Edikts
von Mailand, das 313 die Christenverfolgung im Römischen Reich beendete. Marte besuchte
jüngst ein Symposion in Nis, das der Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2013 diente.
„Die
Atmosphäre ist von jenen Gesprächspartnern, die wir hatten, und auch beim Patriarch
selbst, das wissen wir, sehr positiv. Man will den Papst haben. Bloß gibt es Hindernisse
beim Realisieren dieses Wunsches. Vor allem eines: in der serbisch-orthodoxen Kirche
munkelt man von einer Gefahr der Spaltung. Der frühere Metropolit und Bischof
von Raska-Prizren im Kosovo, Artemije, der aller seiner Funktionen enthoben wurde,
hat Leute um sich gesammelt, die seines Sinnes sind, und man fürchtet, wenn der Patriarch
Schritte setzt, die diesen Leuten nicht gefalle, könnte die Gefahr einer Spaltung
erhöht werden. Im Augenblick scheint diesbezüglich eine gewisse Lähmung eingetreten
zu sein.“
Außerdem befasste sich das Symposion auch mit aktuellen Bezügen
des Edikts von Mailand, wobei sich Überraschungen auftaten. Marte:
„Das
ist bei dieser Tagung in Nis auch deutlich geworden, dass dieses Edikt auch heute
noch, besonders nach 1989, als Vorbild dienen könnte. Beispielsweise deshalb, weil
darin auch drinsteht, dass den christlichen Gemeinden alles Eigentum zurückgegeben
werden muss, dass ihnen aus verschiedenen Gründen auch staatlicherseits entzogen wurde.“