2011-03-02 15:01:03

D: Kirche präsentiert eigenes Schadensersatz-Konzept für Missbrauchs-Opfer


Die deutschen Bischöfe und die kirchlichen Orden werden im Alleingang an die Entschädigung von Missbrauchs-Opfern gehen. Das erklärten die Bischofskonferenz an diesem Mittwoch. Beim Runden Tisch der Bundesregierung zum Thema Missbrauch sei derzeit eine Regelung „noch nicht absehbar“. Darum sehe sich die katholische Kirche „in der Verpflichtung, schon jetzt eine möglichst schnelle und unbürokratische Hilfe anzubieten“. „Wir verstehen die wachsende Ungeduld der Betroffenen“, heißt es in der Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz wörtlich. Bischöfe und Orden hätten schon Ende September „als bisher einzige betroffene Institutionen“ ein Entschädigungsmodell vorgelegt – dieses könne von jetzt an „zügig umgesetzt werden“. Zwar sei die Kirche sehr „an einer gesamtgesellschaftlichen Lösung interessiert“. Doch gelte es, „in Fällen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger materielle Leistungen zu erbringen, bei denen eine Schmerzensgeld- oder eine Schadensersatzleistung aufgrund von eingetretener Verjährung rechtlich nicht mehr durchsetzbar ist“. Die Bischöfe bedauern, „dass bisher keine gemeinsame zeitnahe Lösung am Runden Tisch möglich war“. Ihr jetziges Vorpreschen sei aber keine Absage an mögliche künftige Lösungen.

Zahlungen
Die Bischöfe weisen darauf hin, dass Bistümer und Orden schon „seit geraumer Zeit“ Therapiekosten und Paartherapien für die Opfer von sexuellem Missbrauch übernehmen. Darüber hinaus solle eine „materielle Anerkennung von bis zu 5.000 Euro“ geleistet werden. In besonders schweren Fällen seien „andere oder zusätzliche Leistungen“ möglich. Die Kirche richte außerdem einen Präventionsfonds mit Kapital in Höhe von 500.000 Euro ein: Dadurch sollen Präventionsprojekte „innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche“ gefördert werden.

(pm 02.03.2011 sk)







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