Ein Sondergericht hat elf Muslime zum Tode verurteilt. Sie wurden für schuldig befunden,
den Brandanschlag auf einen Pilgerzug verübt zu haben. Für 20 weitere Beteiligte verhängten
die Richter in Ahmedabad am Dienstag lebenslange Freiheitsstrafen, wie indische Online-Medien
berichteten. Die 31 muslimischen Angeklagten waren Dienstag vor einer Woche schuldig
gesprochen worden; das Strafmass wurde erst danach festgelegt. Der Sonderstaatsanwalt
J.M. Panchal sagte laut der Zeitung „India Today“ (Onlineausgabe Dienstag), es sei
womöglich das erste Mal, dass in Indien elf Angeklagte in der gleichen Sache ein Todesurteil
erhielten. Offen sei noch, ob die Strafverfolgung gegen die Freiheitsstrafen Einspruch
erheben werde. Auch die Angeklagten hätten 90 Tage Zeit, um gegen die Urteile Berufung
einzulegen. – Bei dem Zug-Attentat im westindischen Godhra waren am 27. Februar 2002
59 hinduistische Pilger in den Flammen umgekommen. Während der folgenden religiösen
Unruhen starben mehr als 1.200 Personen, überwiegend Muslime.