Papst: „Für einen einfachen und nüchternen Lebensstil"
Vertrauen auf Gott
hat nichts mit Fatalismus zu tun. Daran hat Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag
beim Angelusgebet auf dem Petersplatz erinnert. In einer kurzen Auslegung des Tagesevangeliums
sagte der Papst:
„Der Herr möchte klarstellen, dass man nicht zwei Herren
dienen kann, Gott und dem Reichtum. Wer an Gott glaubt, stellt die Suche nach Seinem
Reich und Seinem Willen an die erste Stelle. Das ist geradezu das Gegenteil von Fatalismus
und Naivität. Der Glaube an die göttliche Vorsehung dispensiert keineswegs vom mühsamen
Kampf um ein würdiges Leben, aber er befreit von der Sorge um Materielles und der
Angst vor dem nächsten Tag.“
Die Aufforderung Jesu, sich nicht um materielle
Dinge zu sorgen, könne zunächst „realitätsfremd“ wirken angesichts der vielen Menschen,
die – nah oder fern von uns - im Elend leben, so der Papst. Doch sei das absolute
Vertrauen auf Gott geradezu ein Alleinstellungsmerkmal des Christen. „Jesus hat uns
gezeigt, was es heißt, mit beiden Beinen im Leben zu stehen, aufmerksam zu sein auf
die konkrete Lage des Nächsten, und dennoch das Herz immer im Himmel zu haben, eingetaucht
in die Barmherzigkeit Gottes.“
Natürlich habe jeder Christ je nach der Form
seiner Berufung einen eigenen Weg, diese Lehre Jesu zu leben, so der Papst weiter:
ein Franziskanerpater anders als ein Familienvater. Benedikt mahnte für Katholiken
einen „einfacheren und nüchternen Lebensstil“ an, der die Schöpfung respektiere. An
die Pilger und Besucher deutscher Sprache wandte sich der Papst mit diesen Worten:
„Zur Grundhaltung des christlichen Lebens gehört das Vertrauen in Gottes
Güte und Vorsehung. Bei aller notwendigen Sorge um die Dinge des täglichen Lebens
darf das Eigentliche, das Wesentliche nicht aus dem Blick geraten, nämlich Gott selbst.
„Euch muss es zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen, dann wird
euch alles andere dazugegeben“ (vgl. Mt 6,33), mahnt uns der Herr im heutigen Evangelium.
So wollen wir uns auch im Alltag ganz der Gegenwart Gottes öffnen. Er hilft uns, unsere
Aufgaben zu meistern, und macht uns bereit, den Mitmenschen in Not beizustehen. Euch
allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.“