Vatikan: Papst macht Weg frei für Heiligsprechungen
Drei Ordensgründer
haben an diesem Montag sozusagen den „Sprung“ hin zur Heiligsprechung geschafft: Bei
einem so genannten ordentlichen Konsistorium im Apostolischen Palast gab Papst Benedikt
den Weg zu ihrer Kanonisierung frei. Es sind der Bischof Giudo Maria Conforti, Gründer
der Xaverianer-Missionare, die Ordensgründerin Bonifacia Rodríguez de Castro und
der in Italien sehr populäre Priester Don Luigi Guanella, Gründer von zwei karitativen
Gemeinschaften. Der Papst wird die Heiligsprechungen am 23. Oktober selbst in Rom
vornehmen. Don Guanella (1842-1915) war ein Zeitgenosse von Don Bosco und wollte ein
Diener der Armen sein – unter dem Lebensmotto „In omnibus caritas“, in allem die Liebe.
Alfonso Crippa ist heute Ordensoberer der „Servi della Carità“:
„Wir sind
auf die Initiative von Don Guanella in die ganze Welt gegangen: In etwa zwanzig Ländern
kümmern wir uns vor allem um alte Leute, Behinderte und Straßenkinder. Dabei achten
wir darauf, mit den Armen zu leben. Der Dienst an den Armen ist für uns das Zentrum
und das Herz der Welt.“
An diesem Montag ist Don Crippa zu Besuch bei einer
seiner Kommunitäten auf den Philippinen:
„Es tut mir leid, dass ich nicht
im Vatikan dabei sein kann und vom Papst selbst diese Ankündigung der Heiligsprechung
höre! Aber ich merke: Unsere ganze Gemeinschaft und vor allem unsere Armen sind enthusiastisch,
dass die Kirche Don Guanella als Heiligen anerkennt. Das gibt uns auch ein bißchen
Kraft, um die Schwierigkeiten zu meistern, die wir haben, etwa wegen mangelndem Ordensnachwuchs.“
Der
Männerorden „Diener der Nächstenliebe“ hat 528 Mitglieder, darunter 317 Priester.
Sie arbeiten in zwanzig Ländern auf vier Kontinenten, u.a. in Rumänien, Israel und
Vietnam. Der Frauenorden „Töchter Mariens von der Göttlichen Vorsehung“ hat ca. 700
Mitglieder in 14 Nationen auf drei Kontinenten, darunter Indien und Kolumbien. Es
gibt auch einen Laien-Verband, der im Geist von Don Guanella arbeitet.