2011-02-20 13:28:03

Libyen: Gastarbeiter flüchten in Kirche


Etwa tausend Gastarbeiter von den Philippinen haben sich wegen der blutigen Unruhen in Bengasi in eine Kirche geflüchtet. Das sagte der Bischof von Tripolis, Giovanni Martinelli, der Nachrichtenagentur ansa. Die Gastarbeiter seien am Flughafen von Bengasi beschäftigt; sie hätten das Bistum Bengasi um Hilfe und um Kirchenasyl gebeten. In der Kirche, in der sich jetzt die Gastarbeiter aufhalten, ist es während der Demonstrationen und Unruhen in den letzten Tagen zu Plünderungen gekommen. Etwa fünfzig religiöse Persönlichkeiten Libyens haben die Sicherheitskräfte dazu aufgerufen, die Gewalt gegen Demonstranten einzustellen. „Tötet unsere Brüder und Schwestern nicht, stoppt das Massaker jetzt“, steht in dem Appell, dem sich auch Intellektuelle und Clanchefs angeschlossen haben. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ erklärte am Sonntag, nach ihren Infos seien in Libyen seit Beginn der Demonstrationen am Dienstag mindestens 104 Menschen ums Leben gekommen. Libysche Oppositionsgruppen nennen weit höhere Opferzahlen. Allein am Samstag sollen in Bengasi 12 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften ihr Leben verloren haben. Auch an diesem Sonntag haben Sicherheitskräfte in Bengasi bei einer Beerdigung nach Augenzeugenberichten das Feuer auf Demonstranten eröffnet; dabei gab es neue Tote.

(ansa/afp 20.02.2011 sk)








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