Peter Reifenberg: Guardini neu gelesen. Ein Buchtipp von Veronica Pohl
Eine
„Einladung ins Heilige“, das klingt verlockend. Und genauso verlockend ist es, Romano
Guardini einmal ganz neu zu lesen.
Das gleichnamige Buch von Herausgeber Peter
Reifenberg verspricht genau das und damit nicht zu viel. Denn lesenswerte Theologen
und Guardini-Kenner, darunter etwa Kardinal Karl Lehmann oder Eberhard Schockenhoff,
stellen sich dem großen deutschen katholischen Religionsphilosophen in der besagten
Aufsatzsammlung tatsächlich neu.
Im Fokus dabei: Ein Klassiker und ein Underdog
- Guardinis Schrift „Von heiligen Zeichen“ und seine Ethik-Vorlesung, die er selbst
als Synthese seiner Arbeit betrachtet hat.
Der geistige Halt und die praktische
Lebensorientierung, die Romano Guardini den Nachkriegsgenerationen jenseits der Konfessionsgrenzen
mit auf den Weg gegeben hat, leben unter den Blickwinkeln der verschiedenen Theologen
wieder auf und werden gleichsam in ein neues Licht gerückt.
Je nach persönlicher
Warte der Autoren fällt dieses Licht etwas anders aus. Mal ist Guardini als Literaturinterpret,
Theologe oder Pädagoge, mal die ihm eigene Form der phänomenologischen Methode in
die nähere Wahrnehmung gerückt – nahezu jeder Beitrag ist für sich selbst genommen
schon lesenswert.
Insgesamt entsteht eine Gesamtschau des großen empathischen
Theologen Romano Guardini, die seinen Bewunderern gefallen und bislang wenig mit seinem
Wert vertraute Leser für ihn einnehmen wird.