Die Zusage der Regierung für neue Wahlen ist eine historische Chance. Dies sagte der
koptisch-katholische Patriarch von Alexandrien, Antonios Naguib, im Gespräch mit dem
katholischen Hilfswerk Kirche in Not in Luzern. Er stehe den Entwicklungen zur Demokratisierung
in Ägypten positiv gegenüber. Naguib unterstütze die Pläne der Übergangsregierung,
die autokratischen Strukturen zu beseitigen, und begrüße die Zusage der Regierung
für neue Wahlen, teilt Kirche und Not in ihrem Communiqué am Freitag mit. Auch der
koptische Bischof Antonios Mina aus Gizeh freue sich über den Umbruch. Er sehe eine
Gelegenheit für einen Neubeginn nach Jahrzehnten der Unfreiheit. Ibrahim Sidrak, kotpischer
Bischof der Diözese Minya, meint, dass Mubarak und sein Regime die Forderungen nach
einem Wechsel nicht verstanden hätten. Ägypten sei nun „in einer kritischen Situation
– sowohl politisch als auch sozial“. – In Ägypten leben rund acht Millionen koptisch-orthodoxe
Christen und rund 200.000 koptisch-katholische Christen, die mit Rom uniert sind.