Die staatskirchenrechtlichen Strukturen sind nicht optimal, findet der Bischof von
Chur. Bischof Vitus Huonder kritisierte auch die Kantonalkirchen und Kirchgemeinden.
Er schätze aber die Menschen, die in diesen Strukturen arbeiten. Das sagte er in einem
Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ an diesem Freitag. Trotz der Spannungen
mit den Kantonalkirchen lehnt der Churer Bischof eine „Volkskirche“ nicht ab und will
sie als Bestandteil der Gesamtkirche wissen. Es gebe einen Kern, der die Kirche stark
trage. Huonder sprach von einer „Art Elite, die tief im Glauben verankert“ sei. Auf
der anderen Seite müsse man auch Menschen mitnehmen, die, „etwas lauer“ seien, erklärte
Huonder. Beide gehören zum Gesamtleben der Kirche. Kritik und Lob erntete Bischof
Vitus Huonder für den Beschluss, Weihbischof Marian Eleganti von Zürich nach Chur
zu holen (Radio Vatikan berichtete). Eleganti übernimmt die Leitung des Priesterseminars
St. Luzi. Einen zweiten Weihbischof soll es in der Diözese nicht geben.