2011-02-13 14:04:24

Ö: Zulehner gegen "Übertritts"-Empfehlungen


Der Theologe Paul Zulehner äußerte Kritik an Stimmen, die den Unterzeichnern des Theologieprofessoren-Memorandums empfahlen, doch „protestantisch zu werden“. Wenn Reformanliegen wie Demokratisierung oder Neuregelung der Ämterfrage mit diesem Ratschlag beantwortet werden, sei dies doppelt „verletzend“: zum einen für die „Reform-Katholiken“, die in Loyalität ihre eigene Kirche erneuern wollten; zum anderen für die evangelische Kirche, der man mit der Empfehlung „bescheinigt, dass es ihr trotz Reformen nicht gut geht“. Der katholische deutsche Psychotherapeut und Buchautor Manfred Lütz hatte den Sympathisanten des von Deutschland ausgegangenen Memorandums via „FAZ“ den Übertritt zur protestantischen Kirche empfohlen, wo die geforderten Strukturreformen seit langem vollzogen seien. Zulehner distanzierte sich in seinem Kommentar von der Methode, zu der die Theologen mit ihrem Memorandum griffen („die Zeit des Resolutionismus ist vorbei“), nicht jedoch von den Inhalten. Es gelte jene „Irritationen“ zu beseitigen, die sogar Katholiken aus dem Innenbereich der Kirche zu Protestaustritten veranlassen würden. Statt zu „moralisieren müsse eine Kirche Gestalt bekommen, die sich „nicht vor der Moderne fürchtet, sondern diese regelrecht ´umarmt´“, wie Papst Benedikt XVI. unlängst im Interview-Buch „Licht der Welt“ formuliert habe.
(kipa 13.02.2011 mc)








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