Über viertausend Bootsflüchtlinge
sind in den vergangenen Tagen auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gelandet.
Die Menschen stammen meist aus Nordafrika, sie suchen wegen der angespannten Lage
in ihrer Heimat und wegen fehlender Perspektiven Schutz und Asyl in Europa. Die Flüchtlingsschwemme
lenkt erneut den Blick auf die Frage nach dem Umgang mit diesen Menschen, so Mons.
Giancarlo Perego, Leiter der Stiftung „Migrantes“, einer Einrichtung der italienischen
Bischofskonferenz. Er fordert die Politik zum Handeln auf. Es seien soziale und gesetzgeberische
Maßnahmen notwendig: „Dem Phänomen muss mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden,
sowohl in Italien, als auch auf europäischer Ebene. Italien macht es sich zu einfach,
es ist europäisches Schlusslicht, was die Aufnahme von Asylsuchenden angeht. Es sind
vor allem Strukturen notwendig für einen möglichen „humanitären Kanal“ von Afrika
nach Europa, um die Flüchtlinge nicht länger den Menschenhändlern auszuliefern.“ Tausende
weitere Flüchtlinge warten bereits in tunesischen Häfen auf die Überfahrt. Die Regierung
in Rom spricht von einem „humanitären Notstand“, doch ist unklar geblieben, wie sie
auf die Lage reagieren will. (rv 13.02.2011 mc)