Papst Benedikt XVI.
hat beim Angelusgebet am Sonntag an das Schicksal der vier vor einer Woche in ihren
Behausungen am Stadtrand von Rom verbrannten Roma-Kinder erinnert. Man müsse sich
fragen, ob eine solidarischere und brüderlichere Gesellschaft, die glaubwürdiger in
der Liebe und somit christlicher wäre, eine solche Tragödie nicht hätte verhindern
können – wie auch die anderen Tragödien, die überall täglich geschähen. Das „Neue
Gesetz“, das Christus gegeben habe, fordere zu einer solchen Haltung auf, so der Papst
mit Hinweis auf das Sonntagsevangelium. Die Fülle des Gesetzes sei schließlich, nach
dem Hl. Paulus, die Liebe (Röm 13, 10). In seiner polnischen Ansprache gedachte
der Papst auch des Erzbischofs von Lublin, Jozef Zycinski, der überraschend am Donnerstag
in Rom gestorben war. In deutscher Sprache sagte Benedikt XVI.:
„Einen
frohen Gruß richte ich an alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. „Gib uns ein
neues und reines Herz, das bereit ist dich aufzunehmen“, so beten wir zu Gott im Tagesgebet
des heutigen Sonntags. Wir wissen, dass vieles in uns ist, das immer wieder der Reinigung
und der Erneuerung bedarf. Durch Gebet und Werke der Liebe können wir uns für die
Gegenwart Christi öffnen. Er selbst wird dann in uns Neues schaffen und Erfüllung
und Frieden schenken. Gottes Geist geleite euch auf allen Wegen.“
Die vier
Opfer, drei Jungen und ein Mädchen, waren zwischen vier und elf Jahre alt und schliefen,
als sich das Feuer in der Baracke ausbreitete. Ursache für das Unglück an der Via
Appia Nuova soll nach Behördenangaben ein Kurzschluss oder ein Funke von dem Ofen,
mit dem die Baracke geheizt wurde, gewesen sein. Nach offiziellen Angaben lebt die
Mehrheit der etwa 10.000 Roma in Rom in illegalen Lagern. Das illegale Lager wurde
inzwischen geräumt; sieben legale Lager bestehen bereits.